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Das weitverbreitete Maiglöckchen (Convallaria majalis) (Schweiz: Maieriesli) ist heute die einzige Pflanzenart der monotypischen Gattung Convallaria in der Familie der Mäusedorngewächse (Ruscaceae). Der botanische Name setzt sich aus lateinisch: Convallaria für „in den Tälern vorkommend“ und lateinisch: majalis auf den Monat Mai bezogen, zusammen.
Beim Maiglöckchen handelt es sich um eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 25 cm erreicht. Es besitzt ein bis zu 50 cm tief wurzelndes Rhizom als Speicher- und Überdauerungsorgan und wird daher botanisch zu den Rhizomgeophyten gezählt. Das relativ dünne, kriechende und ausläuferartige Rhizom verzweigt sich monopodial. Die oberirdischen Sprosse bilden sich daher jeweils hinter der Rhizomspitze. Mit Hilfe ihrer anfangs kegeligen Form durchbrechen die jungen Triebe im Frühjahr den Erdboden.
Der ansonsten unbeblätterte, aufrecht wachsende und kantige Stängel wird von meist zwei langgestielten Laubblättern scheidig eingehüllt. Die Länge der Blätter entspricht in etwa der des Stängels. Die ganzrandige Blattspreite ist breit-lanzettlich geformt und läuft in einer kurz zugespitzten Blattspitze aus. Eine Behaarung wird nicht ausgebildet.
Blattober- und Blattunterseite zeigen eine dunkelgrüne Färbung, die Blattoberseite ist deutlich glänzend. Zum Blattgrund hin verschmälert sich das Blatt in den scheidenförmigen Blattstiel, wobei der Blattstiel des niedriger stehenden Blattes den des höher stehenden Blattes scheidenförmig umschließt. Zusätzlich umhüllen mehrere sich umfassende häutige Niederblätter scheidig die Basis der Blattstiele.
Zwischen April und Juni entwickeln sich in einem mehr oder weniger einseitswendigen traubigen Blütenstand fünf bis zehn nickende, breitglockige Blüten. Kennzeichnend für die reinweißen Blüten des Maiglöckchens ist der charakteristische, intensiv süßliche Duft, mit dem potenzielle Bestäuber angelockt werden.
Die Blüten hängen an einem 5 bis 9 mm langen stielrunden Blütenstielchen. Jede Blüte wird von einer häutigen, lanzettförmigen Bractee gestützt, die in etwa halb so lang wie das Blütenstielchen ist und dieses an der Basis umhüllt. Die Blütenhülle des Maiglöckchens ist einheitlich gestaltet und, wie bei der Familie der Mäusedorngewächse weit verbreitet, erfolgt keine Unterteilung in Kelch und Krone. Die sechs 5 bis 9 mm langen Perigonblätter sind bis auf sechs kurze, zurückgebogene Zipfel glockenförmig miteinander verwachsen. Die Blütenhülle umgibt zwei Kreise mit je drei Staubblättern. Diese bestehen aus kurzen, meist schwach rötlich gefärbten Staubfäden und zweifächrigen gelben Staubbeuteln. Die Staubbeutel öffnen sich auf beiden Seiten von oben nach unten mit einer Längsspalte um den Pollen zu entlassen. Die Staubgefäße säumen den rundlichen, oberständigen Fruchtknoten, der in drei Fächer unterteilt ist. Jedes Fach beinhaltet vier bis acht Samenanlagen. Den kurzen, dicken Griffel schließt eine kleine Narbe ab. Die Blüte des Maiglöckchens ist zwittrig, d.h. sie enthält Staub- und Fruchtblätter in einer Blüte.
Präparation:
- Fixierung in AFE-Gemisch für 10 Stunden
- Fixiermittel auswaschen
- Zellinhalte entfernen mit Chlorix; 1 : 10 verdünnt
mit verdünntem Essigwasser neutralisieren
kräftig wässern
- Erste Färben: Vorfärbung mit Chrysoidin R 1% ig., wässrig; 7 Min. (länger schadet nicht)
- kurz spülen in Aqua dest.
- Zweite Färbung: Astrablau 0,5% ig, wässrig mit 2% iger Weinsäurelösung ; 5 Min.
- kurz spülen in Aqua dest.
- Differenzierung in Salzsäure/Ethanol (0,5 ml HCl auf 100 ml 70% Ethanol) für 20 Sekunden
- In 100 % Isopropylalkohol sorgfältig entwässern; 3 mal wechseln
- Xylol; 3 Min.
- Einschließen in neutralem Harz (z.B. Entellan,Eukitt….)
- Trocknung bei 40 ° C m Wärmeschrank
- Schnitt mit Leitz Mikrotom 1310, Schnittdicke 20 µm
Technik:
- Nikon Coolpix 995 mit Leitz Periplan 10*/18 Brille M
Bild 01
Maiglöckchen (Convallaria majalis)

Bild 02
Illustration aus einem Pflanzenbuch

Bild 03
Rhizom Querschnitt Übersicht
Resultate: der Chrysoidin-Astrablau-Färbung für Pflanzenschnitte
Cellulose: blau
Xylem, Sklerenchym: gelb, orange bis rot
Kork: gelb bis braun
Zellkerne: gelb
Stärkekörner. Blass gelb
Polenkörner: goldgelb

Bild 04
1: Parenchym, Zentralzylinder
2: Endodermis
3: Leitbündel – Xylem
4: Leitbündel – Phloem
5: Rindenparenchym

Bild 05
Färbung: Etzold, blau

Bild 06
Schnitte mit Leitz Mikrotom 1310, Schnittdicke 20 µm

Bild 07 bis 09
Fluoreszenz



Herzliche Grüße
Hans-Jürgen