Optik Putzmischung von Zeiss

Begonnen von mikro123, Januar 03, 2012, 11:28:26 VORMITTAG

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Florian Stellmacher

WOW!

DAS ist mal eine Uni!

ZitatNaja aaber zum Glück arbeite ich noch einige Jahre an der Uni, da hab ich erst Probleme wenn ich pensioniert werde.

Zum einen scheinen die ja extrem zügig und schmerzfrei zu entfristen...

ZitatGegen Erstattung der Kosten

...zum anderen scheinen die eine extrem flexible Beschaffungsstelle zu haben. Ich wüsste z.B. gar nicht, auf welches Konto ich die Kosten zurückerstatten müsste.

Starker Laden! Wo genau soll das sein? Auf diesem Planeten?
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Hyperion

ZitatIch wüsste z.B. gar nicht, auf welches Konto ich die Kosten zurückerstatten müsste.

Der Lehrstuhl hat ein Konto auf welches man auch Spendengelder überweisen kann. Es geht jedenfalls.

Zum Rest kein Kommentar.

Florian Stellmacher

#32
Da werden also die Kosten eines von einem regulären Bedarfsmittelkonto finanzierten Artikels auf ein Drittmittelkonto zurückerstattet?

Wer hat sich denn das ausgedacht? Al Capone?


Bevor hier auf Basis der etwas naiven Darstellung von Hyperion bei eingen Forumsmitlesern noch der Eindruck entsteht, deutsche Hochschulen seien Selbstbedienungsläden, in denen neue Mitarbeiter sofort auf Lebenszeit eingestellt werden und sich dann nach Herzenslust aus Institutsmitteln bedienen können, vielleicht ein paar Anmerkungen:

Naturwissenschaftler dürfen laut Wissenschftszeitgesetz  im öffentlichen Dienst maximal 12 Jahre einschließlich der Promotionszeit auf zeitlich befristeten Verträgen beschäftigt werden, sofern die Finanzierung über das Haus läuft. Ausgenommen sind projektbezogene Forschungsstellen, die über Drittmittel z.B. der DFG oder aus der Industrie bezahlt werden. Die Möglichkeit einer Entfristung wird meist an eine rege Publikationstätigkeit, oftmals an eine erfolgreiche Habilitation gekoppelt. Der Erfolgsdruck ist also recht hoch. De facto, und das muss man vielleicht einmal klarrücken, arbeiten die meisten Angestellten in Deutschland unter stabileren Bedingungen als viele Akademiker im öffentlichen Dienst.

Die Finanzierung eines Hochschulinstitutes ist eine hochkomplexe Angelegenheit. So hat ein Institut bzw. eine Arbeitsgruppe nicht nur ein sondern eine Vielzahl von Konten, die einerseits für verschiedene Zwecke bestimmt sind, andererseits von verschiedenen Geldgebern gefüllt werden. Bei Beschaffungen ist entsprechend der Geldtopf anzugeben, über den die Beschaffung finanziert werden soll, es muss aber auch weitgehend sichergestellt werden, dass kein Geld verschwendet wird oder schlichtweg versickert; hierfür ist eine Einrichtung der Verwaltung zuständig, die jede größere Beschaffung zu einem bürokratischen Akt macht, der gelegentlich seltsame, nervenzehrende Blüten treibt. Eine Hochschule ist also mit nichten ein Selbstbedienungsladen sondern eine hochbürokratisierte Einrichtung, deren Finanzierung unter ständiger Kontrolle steht (wilde Beispiele, was trotzdem noch passiert, werden wohl einige hier kennen).
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Hyperion

#33
ZitatBei Beschaffungen ist entsprechend der Geldtopf anzugeben, über den die Beschaffung finanziert werden soll,

Nennt sich auch Kostenstelle. Wie gesagt es geht jedenfalls. Wie das genau abläuft ist mir auch wurscht. Ich bestelle mir das Zeug bei z. B. VWR an die Hochschule und überweise den angegebenen Betrag an das Konto das mir die Sekretärin nennt und damit hat sich der Fall (für mich). Früher hab ich das Geld auch unserem Institutsleiter in Bar gegeben, der hat das dann eingezahlt.

Woher will so ein Verwaltungsangestellter letztlich auch wissen ob die bestellten Chemikalien am Ende im Labor landen oder bei mir daheim, das ist bezahlt und damit hat sich der Fall. Das ist nur alles so halblegal aber die letzten Jahre hats auch funktioniert...



Peter V.

#34
ZitatNennt sich auch Kostenstelle. Wie gesagt es geht jedenfalls. Wie das genau abläuft ist mir auch wurscht. Ich bestelle mir das Zeug bei z. B. VWR an die Hochschule und überweise den angegebenen Betrag an das Konto das mir die Sekretärin nennt und damit hat sich der Fall (für mich). Früher hab ich das Geld auch unserem Institutsleiter in Bar gegeben, der hat das dann eingezahlt.

Woher will so ein Verwaltungsangestellter letztlich auch wissen ob die bestellten Chemikalien am Ende im Labor landen oder bei mir daheim, das ist bezahlt und damit hat sich der Fall. Das ist nur alles so halblegal aber die letzten Jahre hats auch funktioniert...

Wenn meine Mitarbeiterinnen frei in einem Internetforum über "halblegale" Dinge an ihrem Arbeitsplatz berichten würden (die es natüüüüüüürlich nicht gibt) , zöge ich ihnen - mindestens - die Ohren lang! Aber auf so eine Idee kämen die nie, dazu sind sie zu clever - das wäre ja auch schon ein wenig wulffig. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Dein Chef darüber amused wäre, wenn er das erführe. Du kannst von Glück reden, dass Du (erstaunlicherweise) an Deinem Arbeitsplatz nicht ergoogelbar bist.* Manchmal solltest Du etwas vorsichtiger sein, ich habe mich auch schon über Deine freizügigen Äußerungen bezüglich des Versandes von Bakterienmaterial aus dem Insititut (wenngleich die Viecher harmlos sind, es von Dir gut gemeint und sicher auch nicht "schlimm" ist ) gewundert. Selbstverständlich ist es löblich, wenn man sich unter Mikroskopikern hilft, soweit machbar. Vieles geht, wenn man möchte, und das ist auch gut so  - aber man muss doch nicht alles der breiten Öffentlichkeit präsentieren!!!!! Denk mal darüber nach....

Herzliche Grüße
Peter

*Es gab hier beispielsweise tatsächlich schon mal ein Mitglied aus einem Nachbarland, das es fertig gebracht hat, den Chef eines anderen Mitgliedes zu kontaktieren, um sich über ihn zu "beschweren". Sollte man nicht glauben, aber das gibt's......
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Osilu

Nur mal eine kleine Frage an die Chemiker. Viel wurde über Wundbenzin geschrieben. Ich habe Wundbenzin DAB, muss man für das Isopropanol auch DAB nehmen, oder geht auch 99,9%?

Der Preisunterschied ist so 1:10....

Vg
Oliver
Mikroskopie-Neuling und Optik-Freak

Für das Kleine: Zeiss Jena Lumiplan; Will Wetzlar BX-300, Leitz Stativ H
Für das Große: MEADE LX200-GPS 7" Maksutov-Cassegrain
Für das Normale: Canon 5D MKII, 50D, 70D
Für das Ferne:  Minox BD 10x58 BR ED, Nikon 10x50 Compass

Peter V.

Hallo Oliver,

Ggenfrage  ;): Wozu Isopropanol? Außer Wundbenzin und vielleicht noch destilliertem Wasser wüsste ich keinen Grund, irgendeine weitere Flüssigkeit zum Reinigenvon Mikroskopoptiken zu verwenden. Wenn nicht gerade ganz kuriose Reinigungsfälle hat, kommt man immer mit Wundbenzin aus. Ich wüsste einfach nicht, wozu es iregndwelcher Mischungen bedürfte.

Herzliche Grüße
Peter


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Osilu

Warum? Keine Ahnung! Weil die göttlichen von Zeiss das so vorschlagen und ich kleiner Wurm nicht den Hauch von Erfahrung dagegen setzen kann.

Spass bei Seite, ich habe wirklich keinen Schimmer. Ich gehe mal davon aus, dass es als Verdunstungsbremse dient. Irgendeinen Grund werden sie gehabt haben. Diese Mischung ist ja auch in ihrem großen Putzbuch erwähnt. Darüber hinaus habe ich so einen hübschen Holz-Putzkasten von der Bundeswehr, der bestückt ist mit Holzstäbchen, Luftpuster, mikrofasertuch, Augenwatte und sechs kleinen Flaschen mit Beschriftung je zweimal Aceton, Petrolether und Putzmischung L, die ich gerne nachfüllen würde.... 😇

Vg
Oliver
Mikroskopie-Neuling und Optik-Freak

Für das Kleine: Zeiss Jena Lumiplan; Will Wetzlar BX-300, Leitz Stativ H
Für das Große: MEADE LX200-GPS 7" Maksutov-Cassegrain
Für das Normale: Canon 5D MKII, 50D, 70D
Für das Ferne:  Minox BD 10x58 BR ED, Nikon 10x50 Compass

Peter V.

#38
Hallo Oliver,

Ein "Putzkasten" für was? Panzer?  Ich wüsste wirklich nicht, was Aceton in einem "Mikroskop-Putzkasten" sollte. Aber ich weiß ja nicht alles. Was ich aber sicher weiß, ist, dass pures Wundbezin die "sicherste" Substanz ist, mit der man garantiert an keiner Optik Schaden anrichtet. Und ob hinter der ominösen "Putzmischungen" wie von Zeiss tatsächlich eine so große Wissenschaft steckt, wage ich auch zu bezweifeln. Aber wenn es Dir um die Originalität geht und Isopropanol nun einmal im "Zeiss-Rezept" steht - ok!

Herzliche Grüße
Peter
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Detlef Kramer

Hallo Oliver,

wenn es schon sein soll,
Zitatoder geht auch 99,9%?
ja das geht natürlich. Eventuell muss man zu Schluss noch einmal anhauchen und mit einen geeigneten Tuch nachwischen.

Viel Putz-Erfolg!
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Oecoprotonucli

Zitat von: Peter V. in April 27, 2016, 08:10:20 VORMITTAG
Ich wüsste wirklich nicht, was Aceton in einem "Mikroskop-Putzkasten" sollte.

Hallo Peter,

Aceton wird durchaus in manchen Beschreibungen und mündlich für hartnäckige Fälle erwähnt. Dann sollte man aber genau wissen, für welche Optik das geht und für welche nicht.

Natürlich verzichte ich auch auf entsprechende Versuche und konnte bisher noch alles mit Wasser und Wundbenzin lösen, was lösbar schien. Man muss halt nur manchmal etwas einweichen und wiederholen. Für den Rand eines Okulars habe ich mal nach erfolgter Einweichung einen Zahnstocher zu Hilfe genommen.

Wie ich schon mal schrieb, muss man seine Vorsicht oder Gewaltanwendung, finde ich, immer auch vom noch vorhandenen Wert und Zustand seiner Optik abhängig machen. Wenn die Alternative Wegschmeißen heißt und es eine günstige Allerweltsoptik mit sowieso schon kleinen Macken ist, kann man meiner Ansicht nach auch etwas ausprobieren. Mit einem 10.000-Euro-Objektiv lässt man das lieber und ruft zum Reinigen vielleicht sogar einen Servicemitarbeiter an, statt da heranzugehen.

Besten Gruß

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Osilu

#41
Zitat von: Peter V. in April 27, 2016, 08:10:20 VORMITTAG
Hallo Oliver,

Ein "Putzkasten" für was? Panzer?  Ich wüsste wirklich nicht, was Aceton in einem "Mikroskop-Putzkasten" sollte. Aber ich weiß ja nicht alles.

Hallo Peter,

guggst Du: http://www.ebay.de/itm/Optik-Reinigungskasten-/301898649235?_trksid=p2047675.l2557&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&nma=true&si=sshQVNlO7oKKgApXIyLNMGI0QhY%253D&orig_cvip=true&rt=nc

Original befüllter Optik-Putzkasten der Zeiss Optronik GmbH (ich liebe Holzkästen...). Originaler flüssiger Inhalt von rechts nach links: Aceton, Ethanol, Petrolether 2x und Zeiss Putzmischung L 2x. Original Lieferschein mit Bestückungsliste war dabei. Mit dabei Holzstäbchen verschiedener Dicken, Randputzer (angeschrägte dickere Holzstäbchen mit Lederbesatz), Optikpinsel, Puster, Dose mit Augenwatte, Pinzette mit Kunststoffspitzen, Marderhaar-Optikpinsel, zwei superfeine Mikrofasertücher. Im Deckel praktische Ablageböcke für vorbereitete Stäbchen. Ergänzt habe ich das Kästchen noch mit puderfreien Einmalhandschuhen aus Nitril, die ich bei solchen Arbeiten immer trage. Eigentlich eine schöne Sache für alle, welche "Zen in der Kunst des Optikputzens" zelebrieren. Im übrigen finde ich dieses Kästchen mit der Austattung zu diesem Preis äußerst wohlfeil und empfehle es weiter. Mein Manfrotto Pustefix kostete alleine fast genauso viel. Und wie ich sehe gibts diese Dinger noch...irgendwer hat da offensichtlich größere Lagerbestände im Zugriff.

Das ganze original verziert mit ziviler und militärischer Bestellnummer der Zeiss Optronik GmbH. Aceton wird im übrigen häufig für die Entfettung von Optikpinseln genutzt!

VG
Oliver
Mikroskopie-Neuling und Optik-Freak

Für das Kleine: Zeiss Jena Lumiplan; Will Wetzlar BX-300, Leitz Stativ H
Für das Große: MEADE LX200-GPS 7" Maksutov-Cassegrain
Für das Normale: Canon 5D MKII, 50D, 70D
Für das Ferne:  Minox BD 10x58 BR ED, Nikon 10x50 Compass

Klaus Henkel

Zitat von: Osilu in April 27, 2016, 11:16:39 VORMITTAG
Zitat von: Peter V. in April 27, 2016, 08:10:20 VORMITTAG
Hallo Oliver,

Ein "Putzkasten" für was? Panzer?  Ich wüsste wirklich nicht, was Aceton in einem "Mikroskop-Putzkasten" sollte. Aber ich weiß ja nicht alles.

Original befüllter Optik-Putzkasten der Zeiss Optronik GmbH (ich liebe Holzkästen...).
Das ganze original verziert mit ziviler und militärischer Bestellnummer der Zeiss Optronik GmbH. Aceton wird im übrigen häufig für die Entfettung von Optikpinseln genutzt!

Die Gesellschaft Zeiss Optronics GmbH, hat sich mit Sicherheitstechnik im Bereich der militär. und Raumfahrttechnik befaßt und wurde ca. 1910/11 von einer Firma des damaligen EADS-Konzerns übernommen. Ich würde bei "Uralt"-Erzeugnissen dieser Firma anhand der beiliegenden Unterlagen streng prüfen, ob dort ausdrücklich von Feinoptik für Mikroskope die Rede ist.

Grüße
KH

Peter V.

Hallo Herr Henkel,

der Gedanke kam mir auch sofort: Ob das mal wirklich für Mikroskope gedacht ist? Ich vermute eher, dass es für anderweitige militärische Optik vorgesehen ist.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

MikroTux

Ich habe bislang immer mit Wundbezin geputzt, 10% Isopropanol untermischen werde ich mal  probieren, das Wundbenzin ist nach 2x drüberwischen meist schon verdunstet, der Schmutz oft nicht weg, man brauche dann viele neue Bobbel.

Zitat von: Peter V. in Januar 03, 2012, 18:54:47 NACHMITTAGS
das sind ja die Merkwürdigkeiten:

Abgabe von Xylol an privat: Kaum debkbar. Als Pinselreiniger steht Xylol in Baumärkten kanisterweise herum.
Formalin 30% an privat? Nie und nimmer! Aber im Koihandel wird es literweise in dieser Konzentration verkauft!

Was diese "Merkwürdigkeiten" im Land betrifft sind sie für jeden rein sachlich denkenden Menschen abstruß. Für mich waren sie das auch. Nach der Lektüre des Buches Hyperwettbewerb von Richard D`Aveni und einiger Literatur über Lobbyismus wird einem dann klar, daß damit Geschäftsmodelle geschützt werden (Auch wenn  Apothekenbezug meist nicht die Preisbrecherkonkurenz darstellen würde).