OT: Nachguss eines ZEISS Junior Rechteckfußes

Begonnen von Bastian, März 12, 2012, 20:35:04 NACHMITTAGS

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ManK

Hallo Bastian, das ganze scheint schwierig zu bleiben, das Thema Decklackierung ist auch nicht besser.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß übliche "Sprühdosenlacke" sich abgreifen oder auch nicht mal gegen Isopropanol beständig sind.
Bleibt als Lösung vieleicht eine KFZ Lackiererei mit 2-Komponentenlacken und Einbrennkammer...
Ob das natürlich bezahlbar ist bleibt offen.
viel Erfolg
Manfred

Bastian

Manfred,
Pulverbeschichten geht wohl ganz gut. Ich habe ich für die Füße auch mal bei einigen Firmen angefragt. Bei sechs Füßen käme das auf 130 Euro insgesamt.

Bastian

-JS-

Hmmm,
können das denn die HORCH-Nachfolger?
Gruss nach Ingolstadt.
Joachim
... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

Klaus Schloter

Für die Decklackierung böte sich der Kameralack von TETENAL an,tiefmatt.Gibt es in der Sprühdose 200ml ca. 14€.Ist einen Versuch wert.

Lothar Gutjahr

#49
Zitat von: Bastian in März 20, 2012, 20:59:43 NACHMITTAGS
Manfred,
Pulverbeschichten geht wohl ganz gut. Ich habe ich für die Füße auch mal bei einigen Firmen angefragt. Bei sechs Füßen käme das auf 130 Euro insgesamt.

Bastian

Lieber Bastian,

was macht deine Füllerschicht bei 180 Grad ? Ich vermute stark, daß die bei der Vorwärmtemperatur kaputt geht ? Aber da müßtest mal den Beschichter fragen. Ich hatte in den Neunzigern eine kleine Anlage selbst gebaut und dann die Teile vorher sandgestrahlt. Mit Alu habe ich aber keine Erfahrung gemacht. Besorgst dir eine große Keramikfilterscheibe für in den Boden eines Topfes mit 15 bis 20 cm D und etwa 35 cm Höhe. Da muß ein Flansch mit Dichtung drüber damit die Druckluft durch das Filter geht und fertig ist die Wirbelbettanlage. Deren hatte ich 6 nebeneinander mit verschiedenfarbigen Pulvern. Leider ging das zum Schrotthändler wie wir nach GR ausgewandert sind. Bei der Beschaffung des Pulvers kann ich helfen. Ich habe hier nur Natur welches ich für meine MIM-Rezeptur benötige.

Du erwärmst die Teile etwas über der Schmelztemperatur des PA-Pulvers und tauchst sie in das Wirbelbett. Gegebenfalls etwas hin und her bewegen und hängst sie dann auf zum Abkühlen. Mehr ist das nicht.

Schönen Abend ins Städtle

Lothar

Edit: ausgeliehene Schreibfehler weggeholt

Bastian

Zitat von: Safari in März 20, 2012, 22:42:48 NACHMITTAGS
ZitatHoffen ist trotzdem ein wichtiger Bestandteil, denke ich. Ich hatte zwar Klaus schon deswegen angesprochen, aber sogar er hatte kein Ass im Ärmel. Alu ist und bleibt schwierig zu lackieren.


Alu lackieren, da darst Du nicht bei Mercedes fragen, die können das nicht!

Grüße aus Ingolstadt

Wolfgang,
dann erzähl doch mal wie es funktioniert. Das würde uns nämlich alle interessieren. Wie es NICHT geht wissen wir nämlich auch alle  ;)

Bastian

Bastian

Lieber Lothar,
mit der Information hast Du mir heute morgen aber eine riesige Freude gemacht. Wo ich das doch schon immer ausprobieren wollte! Das werde ich mal verfolgen, und es würde die "Eloxierabteilung" schön ergänzen  :)

Ich kenne solche Wirbelbettgeschichten von einem Feingussverfahren, bei dem das Gussstück mit Quarzsand umhüllt wird...

Herzlich,
Bastian

Lothar Gutjahr

Lieber Bastian,

dann kannst du ja auch schon mal nach entsprechenden Nadelventilen zur Luftmengeneinstellung Ausschau halten . Das ist das einzig wichtige Element um die Partikel in der Schwebe zu halten. Die Filterscheibe kann natürlich auch aus Metall sein.
Eine Miniversuchsanlage für ganz kleine Teile kannst du ja mit so einer Filternutsche mit Keramikfilter andenken. Ich werde mal sehen, daß ich für dich eine Mustermenge an Pulver bekomme und dir dann auch die Bezugsquelle geben.

Um deine "Gießerei" für Gold und Stahl zu erweitern könnte ich mal vorsichtig bei meinem Freund fragen ob er die Induktionsschmelz-und Schleudergußanlage, die ich im besorgt habe wirklich benutzen will ? Vielleicht gibt er sie aus Platzgründen ab. Müßtest so 2 qm Platz rechnen.

Gruß aus dem Berchtesgadener Land

Lothar

wilfried48

Hallo,

um das Interesse wieder auf das eigentliche Problem der Lackierung eines "Youngtimer"  Mikroskopfusses zu lenken möchte ich einwenden, dass es vielleicht wenig hilfreich ist, ob die Autobauer in Untertürkheim oder Ingoldstadt besser Alulackieren können und auch die modernere Pulverbeschichtung sollte nicht unbedingt erwogen werden.
Wie sind denn die alten "Schwarzen" von Zeiss lackiert ? Die bestehen doch aus Aluminium und es ist auffällig, dass die alte Lackierung extrem beständig sowie schlag und kratzfest ist.
Irgendwo meine ich mal gelesen zu haben, dass sie in einem aufwändigen Verfahren vierfach mit Zwischenschliff einbrennlackiert sind und dass das heutzutage viel zu teuer wäre.
Vielleicht könnte unser Chemiker und Mercedes Lackexperte Klaus H. mal eine mikroskopische Querschliffuntersuchung an einem originalen Zeiss Teil machen ?  ;D  Ich könnte dafür ein originales Probenstück liefern, da ich sowieso eine Junior Tischhalterung für einen Auflicht-Invers Umbau absägen muss. ;D

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

beamish

Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Klaus Herrmann

Hallo,

ZitatVielleicht könnte unser Chemiker und Mercedes Lackexperte Klaus H. mal eine mikroskopische Querschliffuntersuchung an einem originalen Zeiss Teil machen ?    Ich könnte dafür ein originales Probenstück liefern, da ich sowieso eine Junior Tischhalterung für einen Auflicht-Invers Umbau absägen muss.

als es noch nicht als tödlich galt wurde bei uns gelbchromatiert mit super Haftung. Später wurde phosphatiert zur Vorbehandlung.

Pulvern ist bei guter Vorbehandlung natürlich sehr gut.

Audi hat als erster ein Vollaluauto hergestellt, die Fertigung aber wieder eingestellt, weil nicht bezahlbar. Da hat Winterkorn einen ganzen Bereich gegründet zur Grundsatzentwicklung Aluminium. Wir haben Audi immer beneidet um soviel Unterstützung aus der Vorstandsebene.

Also wenn fundiertes Wissen dann dort! Bin gespannt auf die guten Tipps!

Und dann sollte man Leica, Zeiss fragen, wie denn der Lackaufbau war bei den Schwarzen, das Wissen sollte doch noch vorhanden sein!

Wenn die allerdings auch gelbchromatiert haben, dann ist nicht geholfen!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

treinisch

Hallo,

das sind ja alles recht komplexe und kostenintensive Maneuver.

Wäre es nicht vielleicht sinnvoll, da doch mal einen Versuch
mit dem von mir schon in Eckhards Thread erwähnten
Brillux 855 zu unternehmen? Ich meine, im Endeffekt gibt es
ja eh keine Alternative, wenn man keine Chromkonversion will,
bleibt halt Phosphat. Das Brillux 855 enthält eine Phosphatkomponente
zu diesem Zweck.

Meine Al-Teile, die ich damit vor einiger Zeit behandelt habe, sind
absolut einwandfrei.

Viele liebe Grüße

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

Bastian

#57
Hallo Timm,
Zitatdas sind ja alles recht komplexe und kostenintensive Maneuver.
Du sprichst mir aus der Seele. -

Ich freue mich sehr über die intensive Diskussion und die zahlreichen Vorschläge. Dies führt ja in der Regel zu einem verbesserten Verständnis der Materie, sowie daraus folgend einer besseren Umsetzung des geplanten Pojekts. Martin, danke für den Link zum Fachbuch.

Ich habe natürlich auch schon vorher recherchiert und aufgrund des finanziellen, und nebenbei bemerkt, auch des zeitlichen Aufwands für die Herangehensweise entschieden die auch Timm im letzten Beitrag vorschlägt. Ich besitze bereits alles was ich brauche, bzw, was ich zu verwenden gedenke. Das ist folgendes: Aluminium Haftgrund, Füller und kunstharzbasierter schwarzer matter Lack. Den Kratzversuchen mit dem Fingernagel hat der Fuß allerdings unbeeindruckt überstanden  ;)

Ich würde folgende Vorgehensweise empfehlen:
erstens, das Ergebnis erst einmal abzuwarten und, zweitens, das Ganze im Einsatz zu testen. Wenn sich dann Probleme ergeben sollten kann man immer noch nach weiteren Lösungen suchen, ob das nun Einbrennlack, Pulverbeschichtung, Lackierung mit oder ohne Chromatprimer ist, sei einmal dahin gestellt.

Im übrigen bin ich natürlich für jede Bestellung mit allen Sonderwünschen offen, solange ihr dabei bedenkt dass das alles Aufwand und natürlich auch Kosten verursacht.

Herzlich,
Bastian


olaf.med

Hallo,

ich habe - auf Empfehlung eines Lack-Experten, der allerdings keinen Stern auf seinem Automobil spazieren fährt ;D - folgende Grundierung auf Alu mit bestem Erfolg angewendet:

Disbon 481 EP-Uniprimer der Fa. Caparol

Es ist eine Zweikomponenten-wasserverdünnbare Epoxidfestharz-Grundierung für nichtsaugende, starre Untergründe. Sie läßt sich sehr gut mit der Spritzpistole auftragen, hat Füller-Eigenschaften, läßt sich prima zwischenschleifen und ist mit nahezu allen Decklacken verträglich.

Beste Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Bastian

Hallo Olaf,

das nenne ich mal Informationsfluss! Den werde ich für die nächsten Gusserzeugnisse anschaffen und ausprobieren, falls dass mit dem Einbrennen nichts wird.
Danke!

Herzlich,
Bastian