Welche Heizplatten verwendet Ihr?

Begonnen von Gerd Schmahl, Dezember 09, 2015, 21:27:57 NACHMITTAGS

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Gerd Schmahl

Hallo,
ich hatte kürzlich in einem anderen Faden dieses Encaustic-Maleisen als meine Heizplatte für die Herstellung von Dauerpräparaten verlinkt und dazu ein paar Anfragen bekommen. Ich schmelze darauf Meltmount und erhitze auch das Pleurax für die Präparation von Diatomeen. Der Temperaturbereich geht von ca. 50 bis etwas über 100 Grad Celsius (habe ich nicht gemessen, aber bei geringster Temperatur kann man gerade noch mit der Handfläche drauffassen, am anderen Ende der Skala verdampft ein Wassertropfen schon zischend. Die Temperaturregelung ist mir empfindlich genug, wobei es sicher noch genauer zu regelnde und noch weniger träge reagierende Heizplatten gibt.

Und deshalb intererssiert mich und sicher auch andere, was Ihr so benutzt. Darum: Zeigt her Eure Heizplatten!

LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

the_playstation

Hallo Gerd.
Ich benutze meine Heizplatten zwar noch nicht für die Mikroskopie aber ich habe eine 3d Druck Heizplatte und Heizfolie fürs Ätzen von Platinen. Beide müßten auch hervorragend für mikroskopische Zwecke funktionieren. Gesteuert über Dimmer, Phasenanschnittsteuerung, Labornetzteil oder Arduino (mit Thermofühler).

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

RainerTeubner

Hallo Gerd,

ich nutze die Heizplatte eines aus einem Labor ausrangierten alten Magnetrührers. Die Temperaturregelung ist, da sie ohne Kontaktthermometer, lediglich über Skala des Reglers erfolgt, auf Schätzwerte angewiesen. Es funktioniert aber zufriedenstellend für meine Zwecke.

Viele Grüße

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

liftboy

Hallo Gerd, hallo Rainer,

auch ich nutze die Heizplatte eines Magnetrührers für höhere Temperaturen (da halt ich auch meinen Tee und den Glühwein warm)
Zum durchtrocknen der Präparate verwende ich im kleinen Maßstab die Glasplatte eines Halogenscheinwerfers unter den ich ein Heizpad für 12V (Conrad) geklebt habe, für größere Mengen eine Steinzeug-Fußbodenfliese mit aufgeklebten "Sekretärinnenwärmer" (Infrarot-Wärmestrahler, Conrad) der kleine über geregeltes Netzteil, der große hat einen eigenen Dimmer. Beides preiswerte Lösungen.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Rene

Hi Gerd, we use this one: http://www.gestigkeit.de/124/english/Products/Precision_Hotplates/precision_hotplate.html Not available at discount prices, unfortunately.
Up to 350oC. 60x15 cm surface. Best feature: adjustable power level so it can be set to slow or fast heating. Nice for ever-bubbling Pleurax ;-)

Best wishes, René

Oecoprotonucli

#5
Hallo,

ich habe keine Platte, aber mal zwei Extremvorschläge:

eine teure Profi-Platte wurde ja schon von René gezeigt, hier wäre noch eine:

https://www.carlroth.com/de/de/Laborbedarf/Laborger%C3%A4te/Heizplatten/Digitale-Heizplatte-SD-160/p/000000050000291a00010023_de

Jetzt frage ich mich, was die Bastler hier eventuell machen könnten, Jorrit hat ja auch diesen Arduino erwähnt, fände ich interessant, wie man damit etwas steuert.

Oder könnte man auch aus so einem billigen USB-Tassenwärmer und einem Temperatursensor etwas zusammenbauen?

z.B. so einem:

https://www.conrad.de/de/conrad-temperatur-schalter-mit-fuehlerueberwachung-192082-bausatz-220-240-vac-temperatur-regelbereich-c-10-bis-110-c-192082.html

oder reicht gar so etwas:

https://www.conrad.de/de/temperatur-sensor-mit-direktem-digitalen-ausgang-dallas-ds18s20-55-125-c-in-05-c-schritten-gehaeuseart-to-92-176168.html

?

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Oecoprotonucli

Hallo Safari,

d.h. man müsste ein Loch in die Heizplatte des Kaffeewärmers bohren, den Temperaturfühler hineinstecken, eine Ader des USB-Kabels trennen und über diesen Regler leiten, und schon hätte man eine fein regulierte Wärmeplatte?

Viele Grüße

Sebastian
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Oecoprotonucli

Hallo Safari,

Zitat von: Safari in Dezember 10, 2015, 14:49:04 NACHMITTAGS
ich würde da kein Loch bohren, sondern den Temperaturfühler einfach aufkleben.

...stimmt, vielleicht am besten mit Wärmeleitpaste.

So wie ich das gesehen habe, schaffen die meisten USB-Tassenwärmer aber wohl nur so um die 60° C. Und wie die reagieren, wenn man ihnen einfach etwas mehr einheizt (mit einem Netzteil), wer weiß... Richtige Wasserkocher laufen ja wohl leider nur mit 230 V, was...?

Vielleicht würden ja 60° C eh für viele Anwendungen reichen?

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

limno

Hallo Gerd,
apropos Wasserkocher; ich als Tümpler verwende eine Babyflaschenwärmer, den ich für 5€ bei ebay erstanden habe und reinige damit z.B.meine Pipetten!
Abgebrühte Grüße
Heinrich
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

Gerd Schmahl

Hallo,
ersteinmal herzlichen Dank für die rege Beteiligung. So habe ich mir das Gewünscht! Da sind von der Profianwendung bis zum Selbstbasteltip viele brauchbare Ideen. Ich habe bisher immer ein Encaustic-Maleisen im Kreativbereich der Schule geborgt, um Dauerpräparate zu machen. Nun ist ein solches Eisen kaputt: Der Temperaturregelknopf, der den Bimetallstreifen auf den richtigen Abstand einstellt ist abgeflogen und das Gerät natürlich rausgeflogen aus der Nutzung für die Kinder. Ich denke deshalb selber über den Umbau der Temperaturregelung nach. Gibt es solche fertigen Temperaturregler auch für 250V? Der von safri verlinkte ist ja nur für 12V-Teile geeignet.

Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

the_playstation

Hallo Gerd.
Es gibt z.B. von Kemo fertige Phasenanschnitt-Dimmer-Module, die durch ein Poti geregelt werden. Ein Teil dieses Potis könnte man durch einen temperaturempfindlichen Wiederstand ersetzen, der dann die Temperatur regelt. Das ist wesentlich präzieser und langlebiger als ein Relais dauernd an- und auszuschalten.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

moräne


grüß euch

Ich bin ein bischen spät dran, und da haben sich ja schon Tendenzen herauskristallisiert, geb`aber auch noch meinen Senf dazu....
Ich habe bis vor kurzen mit einem Bügeleisen geklebt, das steckte mit der Heizplatte nach oben in einem 25 cm dicken, aus Kork gewickelt und verklebten Sockel mit einem 3cm breiten Spalt in dem der Griff steckte. Leider habe ich den im Garten und kann den also nicht fotographieren.
Hole ich gerne nach, wenn`s einer will.
Die ganzen Hilfsdinge die jetzt auf dem Robax - Herd liegen, waren seit Jahren auf dem Bügeleisen im Gebrauch.
Den Herd hatte ich noch zu DM - Zeiten für ca 150 DM gekauft, den hatte ich ganz vergessen.
Eine objektträgerbreite  " Messingbucht" ( Klebeschrank ) mit Löchern um Temperaturfühler reinzustecken, sorgt für gute Temperaturverteilung, und zusammen mit dem Korkabkühlschrank für langsames Abkühlen.
Auf den Messingplatten können Steinstücke, oder andere Objektträger vorgewärmt werden, oder mit kalten kann durch Unterschieben unter den zu heiß werdenden Klebeschrank die Temperatur gedrosselt oder gehalten werden.




grüß euch
Gerd

Oecoprotonucli

Hallo Jorrit,

Zitat von: the_playstation in Dezember 10, 2015, 18:09:01 NACHMITTAGS
Es gibt z.B. von Kemo fertige Phasenanschnitt-Dimmer-Module, die durch ein Poti geregelt werden. Ein Teil dieses Potis könnte man durch einen temperaturempfindlichen Wiederstand ersetzen, der dann die Temperatur regelt. Das ist wesentlich präzieser und langlebiger als ein Relais dauernd an- und auszuschalten.

Also, diese anderen Temperatursensoren scheinen aber teilweise doch sehr präzise zu sein. Und wie bekommst Du den Widerstand in/an die Heizplatte, also dahin, wo die Temperatur geregelt werden muss? Auf einer Platine nützt er ja nichts. Und eine Temperaturanzeige wäre auch wichtig.

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Lupus

Hallo,

ZitatGibt es solche fertigen Temperaturregler auch für 250V? Der von safri verlinkte ist ja nur für 12V-Teile geeignet.
ich verwende für solche Zwecke diesen Regler:
http://www.elv.de/universal-thermostat-ut-300.html
Gibt es auch baugleich bei Conrad o.a.
Ich habe damit schon einen Obstdörrapparat betrieben (geregelt wird der Heizlüfter) oder eine einfache Heizplatte zum Kochen auf relativ konstante Temperatur geregelt. Ein umgekehrtes Bügeleisen geht auch, dürfte wegen der besseren Reaktionsgeschwindigkeit besser zum regeln sein. Den Sensor klemmt man auf eine geeignete Stelle der Heizplatte, oder wenn ein Schränkchen geheizt werden soll, einfach auf mittlerer Höhe etwas von der Wand entfernt.

Hubert

the_playstation

Hallo Sebastian.
Es kommt darauf an, wie präziese die Regelung funktionieren soll. Die Position des Sensors muß nicht unbedingt 100% stmmen. Er ändert nur seinen Wiederstand und damit eine Steuerspannung für die Phasenanschnittsteuerung. Mit Potis und Trimmern läßt sich eine solche Schaltung kalibrieren. Im Internet gibt es div. Phasenanschnittsteuerungen. Oder man kauft sich irgendwo einen billigen Fertigdimmer (220V) und baut Ihn um.
Einmal kalibriert ist die Steuerung zuverlässig. Für ganz präziese Einstellung eventuell ein 10 Gang Poti oder ein Wendeltrimmer. Der Sensor hat ja nur die Aufgabe, recht kleine Fremdbeeinflussungen zu kompensieren.

Für meine Hochtemperatursupraleiter mußte ich einen Emalieofen auf eine konstante hohe Temperatur von +/- 1 Grad über 10 Std. regeln. Mit einem 3000 Grad Termometersensor (Wiederstand) habe ich den Ofen über eine Phasenanschnittsteuerung geregelt. Daß war viel feiner und schneller als ein Relais, ... Selbst +/- 0,1 Grad sind leicht möglich, da Heizsysteme in der Regel sehr träge sind (Tiefpaß).

Da ein solcher Aufwand aber selten notwendig ist, reicht oft eine grobe, kalibrierte Einstellung. Eine Dauermessung mit einem Sensor ist nicht immer notwendig.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.