Geräte für Dünnschliffmikroskopie

Begonnen von zypern, Oktober 21, 2009, 18:08:35 NACHMITTAGS

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Robert Götz


All das erklärt, warum fertige Dünnschliffe so selten angeboten werden, und wenn, dann zu astronomischen Preisen,
wie z.B. hier

http://www.krantz-online.de/de/online_shop/14.html


TPL

Hallo Herr Götz,
Dünnschliffe werden in der Bucht gar nicht so selten von englischen Händlern angeboten (Suchworte: rock slide oder thin section). Die haben dann zwar meist das "englische Format" (1x3 Zoll), aber das tut der Qualität keinen Abbruch. Ich habe mich dort auch schon einmal eingedeckt. Die Ausführung kann sehr unterschiedlich sein und manchmal fehlt jede Angabe zur Herkunft, aber dafür sind auch die Preise oft lächerlich niedrig.
Die Preise der Dünnschliff-Sammlungen bei Krantz sind zwar eine heftige Belastung für ein Liebhaber-Budget, aber ich würde sie nicht astronomisch nennen: Man bezahlt bei Präparatoren für die Anfertigung eigener Proben genauso viel (rund 20€ pro Schliff oder mehr).

TPL

#32
Zitat von: wilfried48 in Oktober 28, 2009, 12:38:04 NACHMITTAGSIch bin daher auf die Lösung von Herrn Abele sehr gespannt, aber trotzdem zuversichtlich, weil er als Maschinenbauer mit eigenem Betrieb und Hobbymikroskopiker sicher weiss wovon er spricht
"..In der Profiausstattung noch im Preisrahmen eines Kleinstunternehmens.."

Hallo Wilfried,
ich habe ein gutes Wochenende lang mit Georg Abeles Geräten Dünnschliffe (Sandsteine aus "meiner" Bohrung, diverse mesozoische Kalksteine, verschiedene sedimentäre Eisenerze, aber auch Knochen und Zähne) gemacht und es war eine für mich überraschende Erfahrung, dass es mit dieser Gerätekombination möglich ist, ganz weit unterhalb der üblichen Laborpreis- und Flächenbedarfsklasse Dünnschliffe (im normal dimensionierten Badezimmer!) absolut sicher auf ein vorher gewähltes Maß zu bringen. Die Mittel dazu sind so simpel wie clever - nämlich rein mechanisch!

Zur Schliff-Dicken-Kontrolle muss man deshalb auch kein Mikroskop mehr "opfern" (das ja auf Dauer Schleifmittel und/oder Schleifgut in die Mechanik bekommt) und alle paar Minuten den Schleifvorgang unterbrechen, Alles peinlich genau Abwaschen und kristall-optisch kontrollieren, sondern es reicht völlig, den nach wenigen Minuten (!) auf 30µm oder dünner herunter geschliffenen Dünnschliff einmal ordentlich abzuwaschen.

Ich war schon ziemlich "platt", wie genial man diese Aufgabe (mit der ich bisher viele, viele, viele Stunden verbracht habe) abkürzen und kontrollierbar machen kann!
Ich glaube, da tut sich 'was!
Schönen Gruß, Thomas

Eckhard

Hallo Thomas,

das sind ja grossartige Neuigkeiten. Dünnschliffe mit einer bezahlbaren Maschine in kurzer Zeit herstellen zu können wäre ein Traum!

Erwartungsvolle Grüsse
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

derda

Hallo Thomas,

nach der Ankündigung hätte ich erwartet, daß nicht mehr viel kommt. Man hat ja schließlich schon einige Aufmacher gelesen und auf die Endergebnisse gewartet....

Nun aber bin ich wirklich neugierig geworden. Vielleicht gibt es ja bald eine Vorstellung der Wundermaschine.

Viele Grüße

Erik


wilfried48

Hallo Thomas,

jetzt bin natürlich gespannt wie ein Flitzebogen  ;D

d.h. du als Fachmann konntest das System schon testen und hast es für gut befunden. Wann kann man denn Ergebnisse sehen ?

Ich hoffe das System kommt nicht erst dann auf den Markt, wenn ich das letzte Geld vor der Rente ins Sammeln unnützer Objektive verschleudert habe  ;D

Gruss

Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Bernhard Lebeda

Zitat von: wilfried48 in November 16, 2009, 12:46:14 NACHMITTAGS
Hallo Thomas,

jetzt bin natürlich gespannt wie ein Flitzebogen  ;D



... na und ich erst!!  Ist ja fast wie warten aufs Christkind ;)


Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

TPL

Hallo Dünnschliff-Freunde,
ja, das Gerätesystem ist wirklich gut und die Dünnschliffe bekommen die gewünschte Dicke in sehr kurzer Zeit, u.a. deswegen, weil die vielen Unterbrechungen zur optischen Überprüfung wegfallen. Da außerdem die Referenzfläche für die Dickenmessung nicht - wie sonst häufig - die Objektträger-Rückseite ist, sondern dessen Vorderseite (also da, wo die Probe aufgeklebt ist), muss nicht - wie für andere Dünnschliff-Maschinen erst der Objektträger planparallel geschliffen werden. Das ist so genial, dass ich mich geärgert habe, warum ich da nicht drauf gekommen bin ;)
Ich hoffe auch, dass die Geräte bald "in Serie" gehen und Georg Abele war ganz guter Dinge, dass das Christkind schon damit unterwegs sein wird...

Jürgen Boschert

Hallo,

also ich wäre auch in höchstem Maße daran interessiert. Es wird hier ja wohl ein Posting des fertigen Produktes geben ?

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Michael W.

Hallo!

Zwar bin ich (noch) kein Dünnschleifer, aber diese "revolutionäre" Technologie hat natürlich auch mein Interesse geweckt. Und sie scheint ja wirklich revolutionär zu sein. Schneller, einfacher und dann auch noch viel billiger! So was gibt es nicht alle Tage. Wenn der richtige Zeitpunkt da ist, hoffe ich ebenfalls auf eine ausführliche Präsentation im Forum.

"Geschliffene" Grüße  ;D
Michael
Am liebsten per "Du"

Georg Abele

Guten Abend an alle!

Ich freue mich natürlich sehr darüber, das mein Dünnschliff-Verfahren solch ein Aufsehen erregt. Wollte ich dies verhehlen, müsste ich lügen. Ich bin gerade dabei die letzten Teile zur Serienreife zu entwickeln. D.h. ich überarbeite das Ganze im Hinblick auf Haltbarkeit, Bedienkomfort, Servicefreundlichkeit und Reduzierung der Herstellungskosten. Damit z.B. nicht alles eingeschickt werden muss, falls mal ein Teil kaputt geht. Erst dann kann ich die Preise endgültig kalkulieren. Ich werde so bald als möglich ein, wenn auch provisorisches, Prospekt mit Preisliste entwerfen und einen Link darauf posten.

Viele Grüße aus Aalen

Georg Abele
www.duennschliff.com  www.thin-section.com  Gute Ideen sind fast immer einfach.

Heimicos

Hallo Gerätefreunde,
falls es interessiert, kann ich einiges zu meinen Erfahrungen mit der Lapida von der Fa. Hamag sagen. Ich benutze sie seit einigen Jahren und habe noch keine Probleme gehabt. Sie kostet um 1000€ und liegt damit im Amateurbereich.
Die Maschine ist relativ klein 18x18x27cm (BxHXL). Auf der linken Seite ist das Sägeblatt, auf der rechten Seite wird gesschliffen.
Der Objektträger (Gießener Format) mit dem aufgeklebten Stein wird in einen Kunststoffblock gespannt und mit einem Schwenkarm an dem Sägeblatt vorbeigeführt. Die Arretierung des Objektträgers ist absolut sicher.
Ich säge in der Regel mit einem 0.5mm breiten Sägeblatt den Stein 1-2 mm über dem Glas ab. Man kann natürlich dünner sägen, aber es kann vorkommen, dass das Sägeblatt ewas ausgelenkt wird und dann der Stein teilweise abhanden kommt.
Auf der rechten Seite kann die Lapida mit den unterschiedlichsten Scheiben zum Schleifen oder Polieren bestückt werden. Der Stein ist wie beim Sägen in den Kunststoffblock gespannt und wird mit einem Schwenkarm über die Schleifscheibe geführt. Mit einer grobkörnigen Scheibe sind sehr schnell einige mm vom Stein abgetragen. Mit einer Stellschraube kann man vorgeben wieviel Material über dem Glas stehenbleben soll.
Ab etwa 100-200µ schleife ich manuell weiter, zunächst mit etwas gröberem Korn (200-400) und ab etwa 100µ mit Körnung 800 bis auf Normdicke.
Am Schluß mache ich sehr oft eine Sichtkontrolle, ob Quarze und Feldspäte die richtigen Interferenzfarben zeigen. Sind nur Minerale mit hoher Doppelbrechung im Schliff, muß gemessen werden.
Ein Freund von mir schleift mit der Lapida nur maschinell bis auf 30µ. Dazu muß jedoch der Schleifkopf sehr genau justiert und jeder Objektträger präpariert werden.
Im Durchschnitt stelle ich mit der Lapida rund 200 Dünnschliffe pro Jahr her. Und da die Auswertung eines Schliffes mehr Zeit als die Herstellung in Anspruch nimmt, kann ich mit diesem Aufkommen gut leben.

Bernhard Lebeda

Hallo

vielen Dank für diesen Erfahrungsbericht. Er bestätigt meinen Verdacht, dass die Investition von 1000€ für mich keine zwingenden Gründe hat. Bis 200µm komme ich in kürzester Zeit mit Geräten, die insgesamt deutlich unter 100€ liegen! Und ab da bis zur Normdicke wird es ja erst frickelig. Ich erhoffe mir von Georgs Lösung einen deutlichen Fortschritt. Und Thomas' Erfahrungsbericht gibt ja auch zu grössten Hoffnungen Anlass!


Viele geschliffene Grüsse


Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Siggi O.

#43
Zitat von: Bernhard Lebeda in November 23, 2009, 13:15:53 NACHMITTAGS

Ich erhoffe mir von Georgs Lösung einen deutlichen Fortschritt. Und Thomas' Erfahrungsbericht gibt ja auch zu grössten Hoffnungen Anlass!


Hallo Bernhard und Dünnschlifffreunde,

Herr Abele wird auch zu dem Treffen nach Wuppertal kommen.
Dort können wir  die Geräte dann in Aktion sehen.
Werde auch noch in den Mikroterminen darauf hinweisen

Viele Grüße
Siggi
Gerne per Du!
Vorstellung: Hier klicken!

Udo Maerz

....noch ein Grund mehr für mich, nach Wuppertal zu kommen !!!

Udo Maerz