c-mount Mikroskopkamera vs Canon DSLR am Mikroskop

Begonnen von Peter V., Juni 12, 2020, 11:20:59 VORMITTAG

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Bob

Hallo Dieter,
Deine gekühlte Kamera wäre vielleicht gut geeignet für die Fluoreszenzmikroskopie, wo man selbst bei starker Beleuchtung nur relativ wenig Licht am Ausgang hat. Ein Fluoreszenzmikroskop hätte auch gleich bestimmte Sperrfilter mit drin, bzw. zumindest den Platz dafür.
Ein relativ lichtschluckendes Verfahren ist auch Dunkelfeld mit dem 100er Öl.

Viele Grüße,

Bob

Marcus_S

Moin Dieter,

grundsätzlich funktionieren (ungekühlte) Astrokameras an Mikroskopen recht hübsch. Es gibt dazu hier sehr viele Beiträge von peter-h und dann noch ein paar herausgegriffen, z. B. diesen: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=37441.0 und zwei von mir... https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=37515.0 und https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=37494.0 und sicher auch noch andere mehr, die ich aber gerade nicht parat habe.

Die IR-Reste der Halogenlampe können einem das Bild sehr schön vermatschen, da sollte man auf (Zusatz-)Filterung, speziell bei SW-Kameras achten. Die in den Mikroskopen hoffentlich serienmäßig verbauten Filter können u. U. nicht ausreichen. Dazu gibt es hier irgendwo auch einen sehr hübschen alten Bericht von peter-h, in dem er auch auf die Rot-Lecks einiger Farbfilter hinweist.

Aber hat man das im Griff, dann wird man unter Nutzung einer nicht an das Mikroskopieren angepaßte Software (wobei ich mich mit FireCapture recht gut arrangieren kann) mit einem recht ordentlichen Bild belohnt, das man aber hinsichtlich der Farbsättigung und hinsichtlich des Kontrasts noch ein wenig nachbearbeiten muß.

Und ob man heutzutage wirklich eine gekühlte Kamera für Haushaltsfluoreszenz braucht - vermutlich nicht zwingend. Einige Erfassungsprogramme erlauben wohl schon das live-Stacking. Ein paar Bilder addieren, fertig. Vor etwa 20 Jahren habe ich die schwache Fluoreszenz von Materialproben mit Blau-Halogenbeleuchtung mit einer Farb-Videokamera und einer TV-Karte eingesammelt und dann so etwa 8 Bilder mit Giotto (gab damals nix anderes) addiert. Ging wunderbar. Und fluoreszierende Pflanzenschnitte oder Materialproben bewegen sich so schnell ja nicht... Und die Empfindlichkeit der ASI178MM reicht problemlos für Zwiebelhäutchen-Plasmaströmungs-Phasenkontrastfilmchen mit dem 40er bei einer 30 W-Duchlichtbeleuchtung.


Gutes Gelingen und viele Grüße von

Marcus

Rene

#17
Zitat von: Peter V. in Juni 12, 2020, 21:14:23 NACHMITTAGS
Du propagierst zwar immer die c-mounts, bist aber bislang einen bildlichen Beweis (Vergleich) schuldig geblieben.

Wer ich? Lieber Peter, Sie müssen sich irren.

Anyway. I doubt winning a photocontest is high on the priority list of a scientific camera. In order to accomodate for that highly favoured 'just like through the eyepieces' view (which in the end is achieved by a subjective algorithm), often something like 'vivid colours' is offered, just like a loudness button on your amplifier. I agree, it often needs finetuning from the default setting. But even the Tucsen cams of yesteryear did have that option. And no I didn't say they yielded high quality images, even compared with the TIS cams with the same sensor. But usable in any case (our lab at least), with an ok working flow.

My remark on the MTV3 adapter was not about the colour. The images showed on first inspection less fine detail, but I might be mistaken. In any case, the MTV3 adapter distorts along the edges of view. In that aspect it is not much better than the relay optics on most of the plug-in alibaba cmount cams. So this cmount bashing didn't feel like an objective comparison between camera's.

Best wishes,
René

Peter V.

Hallo Rene,

da sind wir dann ja doch nicht so weit auseinander in unserer Einschätzung.

natürlich hast Du recht, dass im Labor andere Kriterien zählen als Fotowettbewerbe. Hier kommt es eher auf den Worfklow an. Hie rim Forum geht es aber selten um Dokumentation im Labor, sondern primär um - mehr oder weniger -  "schöne" Mikrofotos. Und darum, eine Lösung zu finden, die der üblichen Geräteausstattung (zumeist noch Endlichoptik, für die es keine optimale c-mount-Adaption von der Stange gibt) und dem geldbeutel (selbst bei lieferbarem Adapter für Unendlichoptiken sind diese meist unverhältnismäßig teuer). Letztlich soll bei einfacher bedienbarkeit die bestmögliche Bildqualität dabei herauskommen; Anforderungen, die im Labor eine Rolle spielen und die von den c-mounts mit ihrer Software leichter bzw. schneller erfüllt werden können wie Messungen, Zählungen etc.) sind im Hobbybereich nicht so bedeutend.

Dass der MTV-3 aus der zeit der alten analogen TV-Kameras heutzutage nicht optimal ist, weiß ich (es gab dazu irgendwo auch einen schönen Beitrag von Peter Höbel). Aber ich wollte ja auch keine Adaptionen vergleichen, sondern die "Usability" der Kameras selbst und das, was ich zeigen wollte (nämlich die problematische Einstellung der c-mount-kamera im Vergleich zur DSLR), kann man auch gut mit dem MTV-3 sehen.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.