Hallo zusammen,
wer sich mit Mikrokristallen beschäftigt, hat sicher schon festgestellt, dass manche Kristalle sich mit der Zeit verändern. Ich meine hier nicht das Auskristallisieren an sich, sondern später, wenn ein stabiler Zustand erreicht ist. Das denkt man jedenfalls. Aber, so im Zeitraum von einigen Minuten, eher Stunden oder Tagen verändert sich das Aussehen teilweise drastisch. Das gilt vor allem für Kristalle, die wasserlöslich und ohne Deckglas entstanden sind. Nicht bei allen Substanzen, aber bei vielen. Dabei werden die Kristalle oft unansehnlich, geradezu hässlich. Wie ein frischer, knackiger Salat, der ein paar Tage rumliegt. Er sieht zwar immer noch irgendwie grün aus, aber es gibt Flecken, schrumpelige Stellen...
Bild 1 zeigt eine Aufnahme von Kristallen in diesem bedauernswerten Zustand.
Aber es gibt Abhilfe! Man nimmt den Objektträger vorsichtig in die Hand und haucht ihn mehrmals leicht an. Wie oft und wie stark? Kommt darauf an! Im vorliegenden Fall habe ich drei mal gehaucht, etwa so stark, wie wenn man ein Brillenglas putzen will und keines dieser tollen Brillenputztücher verwenden kann (oder will) und auch kein Mikrofasertuch zur Hand hat. Dann zählt man langsam bis 10 und legt den Objektträger wieder unters Mikroskop.
Täterätätä! Refresh by breathing! Bild 2 zeigt das Ergebnis.
Natürlich kann man das Vorgehen noch optimieren, wenn man genug Puste hat. Aber man sollte es nicht übertreiben, sonst ist irgendwann alles futsch.
Ich wünsche allen einen frischen Atem!
Michael