Bildqualität Canon, Weißabgleich im DIK

Begonnen von Peter V., März 26, 2022, 21:49:31 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo,

ich führe die Frage der Bilqualität Canon / Weißabgleich (hier in einem anderen Thread begonnen) mal hier fort.

Also:

Olympus BH2 Hellfeld und DIK Objektiv S-Plan 40. Hiller-LED. Es geht nur um die Farben und Belichtung, nicht um Schärfe etc.

Folgendes Vorgehen: Bild direkt ohne Strahlenteiler über Adaption mit NFK 1.67 auf Canon EOS 650D. Zeitautomatik ("A")

Alle Bilder völlig unverändert, nur verkleinert.

1) Hellfeld, ohne Polarisatoren, Weißabgleich mit Pipette, Bel.korrektur +/- 0



2) Hellfeld, ohne Polarisatoren, Weißabgleich mit Pipette, Bel.korrektur + 0.75



3) nun DIK OHNE erneuten Weißabgleich, Bel. Korrektur +/- 0



4) DIK OHNE erneuten Weißabgleich, Bel. Korrektur + 0.75



5) DIK, nun Weißabgleich am DIK-Bild, Bel.Korrektur +/-0



6)  DIK, nun Weißabgleich am DIK-Bild, Bel.Korrektur + 0.75





Ehrlich gesagt, keines der Bilder stellt mich zufrieden. Bei allen Bildern (auch und gerade beim Hellfeld) finde ich den Hintergrund einfach "schmutzig"-grau, alles andere als Weiß. Auch finde ich die Belichtung bei allen Bildern ohne Belichtungskorrektur deutlich zu dunkel, das Hellfeldbild ist doch wirklich Sch.....aurig  ;)

Was mache ich denn nun falsch?

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Peter V.

Hallo,

nochmal ein Bild mit Weißabgleich im DIK und mit Belichtungskorrektur + 1. Bis auf Verkleinerung unbearbeitet.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Lupus

Hallo Peter,

ich dachte dass das Grün Dein Problem ist? Wenn der Hintergrund weiß sein soll (also bezüglich der Helligkeit), muss man doch immer nachbearbeiten oder stärker belichten (nicht nur +0.75 Blendenstufen). Im zweiten Fall wird die Belichtung der Algen aber nur dann zufriedenstellend sein, wenn Du die Kamera auf den speziellen Kontrastumfang am Mikroskop voreinstellst (was auch mit der Canon möglich sein sollte).

Zum Beispiel bei meiner Lumix, da lassen sich Kontrast, Schärfung, Rauschunterdrückung, Farbsättigung und der Gammawert einstellen.

Hubert

Ralf Feller

Lieber Peter,
das ist doch gar nicht so schlecht.
Ich habe vor einer Woche zum ersten mal RAWs bearbeitet,
da ist noch einiges drin.

LG Ralf

Nochnmikroskop

Hallo Peter,

leider kenne ich DIK nicht aus eigener Erfahrung, daher nur die Grundlagen wie man das Thema systematischer angehen könnte.
Als erstes würde ich per manueller Belichtung die richtige Helligkeit und gewünschte Belichtungszeit einstellen, nicht mit der Zeitautomatik. Diese Einstellung gilt nur für dieses Objekt.
Ich könnte mir vorstellen, dass dann die Farbe des Hintergrundes stabiler bleibt, da nicht mal länger, oder kürzer belichtet wird.
Wenn natürlich die Anzahl farbiger Objekte stark schwankt, wirkt sich das insgesamt aus. Dann sollte ggf. nur an der Belichtungskorrektur gedreht werden.
Die allgemeine Farbe, bzw. Dein "Wunschgrün" kannst Du, wie schon geschrieben, mit dem Bildstil anpassen. Den dann für z.B. Algen als Userdefiniert 1 abspeichern. So kannst Du das Rezept beim nächsten Shooting schnell wieder aufrufen.
Bei Deinem letzten Bild, welches ich übrigens sehr gut in Farbe und Hintergrund finde, steht in den Exif-Daten bei Belichtungsart "Auto". Da kann ich jetzt so nix mit anfangen, deutet aber auch darauf hin, das mal so mal anders belichtet wird.

LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

Siegfried

Selbst hierher verschoben.

Hallo Peter
Da ich ja auch momentan mit meinen aufgenommenen Mikrofotos
zu tiefst unzufrieden bin, speziell im Pluta DIK,
führe ich viele Versuche durch.
Nach meiner Meinung, gelingt mir der Weißabgleich jetzt am besten mit der Einstellung in
Canon Utility unter WB-Shift.
Ich setze den Punkt immer dort, wenn im Vorschaubild die Farben mit denen durchs Okular Gesehene übereinstimmen.
Ändert sich ja in Echtzeit.
Zb. A1 M3.
Ist natürlich von Fall zu Fall unterschiedlich.
Das ist meine momentane Erfahrung.
Auch bin ich dabei, meinen Pluta DIK neu zu justieren.
Ansonsten bin ich mit meiner 5d Mkii voll zufrieden, auch auf Grund der Canon Utility.
Alles andere muß sich finden.
   Gruß von Siegfried

Bernd

Hallo Peter,

wie kommst du darauf, daß beim DIC der Hintergrund weiß sein soll/muß? Beim Blick ins Okular ist bei mir (Zeiss) der Hintergrund immer grau. Das muß er auch sein, auch auff dem Foto, weil die hellen Kanten am Objekt immer erheblich heller (weiß!) als der Hintergrund sind.

Viele Grüße
Bernd

plaenerdd

Hallo,
ich mache den Weißabgleich bei meiner Canon EOS 700D vor der Aufnahme:
1. Aufnahme ohne farbige Objekte (also einfach nochmal schnell das Objekt zur Seite geschoben und eine "leeres Bild" fotografieren)
2.Menü/Custom WB/-> es erfolgt die "Anzeige kompatibler Bilder"-> letztes Foto auswählen -> es erfolgt die Anzeige "WB-Daten dieses Bildes für Custom-WB auswählen"-> bestätigen->Menü verlassen

Da ich das beim Wechsel von Hellfeld auf DIC und auch beim Wechsel 20er/40er Objektiv anpassen muss, ist mir die Abfolge der 4 Klicks schon so in Fleisch und Blut über gegangen, dass ich da gar nicht mehr viel nachdenken muss und selbst wenn man ein Foto mit Objekt für den WB verwendet, ist das Ergebnis immer noch sehr überzeugend. Es darf im Gesamtbild nur nicht zu bunt zugehen. Solange der Hintergrund dominiert, klappt der Weißabgleich bestens.

Beste Grüße
Gerd
Dann erfolgt schon die Ansicht auf dem Display/Monitor mit diesem Weißabgleich.
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Lupus

Hallo,

ZitatBeim Blick ins Okular ist bei mir (Zeiss) der Hintergrund immer grau. Das muß er auch sein, auch auff dem Foto, weil die hellen Kanten am Objekt immer erheblich heller (weiß!) als der Hintergrund sind
So ist es, im Gegensatz zum Hellfeld-Durchlicht.
Als Beispiel die Helligkeitsverteilung Deines Bildes Nr. 6, die Alge ist ganz gut belichtet, der Hintergrund mittelgrau. Was ist da so schlecht?

Hubert

Lupus

#9
Hallo Peter,

und das Hellfeldbild ist natürlich unterbelichtet, da ist der hellste Bildbereich im Gegensatz zum DIK der Hintergrund (siehe Bild 1). Außerdem ist der Kontrastumfang des Objektes hier deutlich geringer. Folglich muss der Kontrast des Fotos erhöht werden. Ich habe im folgenden Foto einfach die Helligkeitswerte der hellsten Pixel Richtung Weiß gespreizt. Ganz geht das nicht weil das Objekt inhomogen ausgeleuchtet ist!

Du wirst nie ein perfektes Bild direkt aus der Kamera bekommen wenn die Objekte unterschiedlichen Kontrastumfang haben. In der Landschaftsfotografie würde man aber ein kontrastarmes Bild einer morgendlichen Nebellandschaft nie im Kontrast anpassen, weil dann die originale Stimmung weg wäre.  ;)

Hubert

Nochnmikroskop

Zitat von: plaenerdd in März 27, 2022, 09:51:30 VORMITTAG
Hallo,
ich mache den Weißabgleich bei meiner Canon EOS 700D vor der Aufnahme:
1. Aufnahme ohne farbige Objekte (also einfach nochmal schnell das Objekt zur Seite geschoben und eine "leeres Bild" fotografieren)
2.Menü/Custom WB/-> es erfolgt die "Anzeige kompatibler Bilder"-> letztes Foto auswählen -> es erfolgt die Anzeige "WB-Daten dieses Bildes für Custom-WB auswählen"-> bestätigen->Menü verlassen
.

Hallo Gerd,
Du machst zum Farbabgleich ein leeres Bild. D.h. die Beleuchtung / DIC-Einstellung ist so gewählt, wie bei Ansicht des späteren Objektes?
In der Farbmetrik wird auf eine weiße Fläche kalibriert. Wäre hier nicht auch ein weißes Blatt Papier aufzulegen? Dann "kennt" die Kamera den hellsten und auch weißesten Punkt und kann darauf belichten und den Weißabgleich durchführen, es entsteht keine Überbelichtung und saubere Grauwerte beim Hintergrund (meine Einschätzung).
Wie schon geschrieben kenne ich DIC noch nicht aus eigener Erfahrung, deshalb die unwissende Frage hier.

Übrigens wurde im Mikro-Tümplerforum das Thema "Farben am Mikroskop" sowie Weißabgleich auch schon einmal besprochen.
https://mikro-tuemplerforum.at/viewtopic.php?t=786

LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
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plaenerdd

Hallo Frank,
Der Weißabgleich dient doch vor allem dazu die speziellen Farbveränderungen durch die Beleuchtung und den Strahlengang so zu verarbeiten, dass die Farben der Objekte trotzdem stimmen. damit bekomme ich die Gelbstichigkeit der Halogenbeleuchtung in den Griff, aber auch Farbveränderungen durch Filtersysteme und dazu zählt auch der DIC. Deshalb das "leere Bild"
ZitatIn der Farbmetrik wird auf eine weiße Fläche kalibriert. Wäre hier nicht auch ein weißes Blatt Papier aufzulegen?
Bei Auflicht mache ich das in der Tat so, aber wir reden hier von Durchlicht.
Die Fläche muss auch nicht weiß sein. Meines Wissens nutzt man Graukarten (Grau18%) Wichtig ist ja nur dass alle Farben gleichermaßen reflektiert werden und keine übermäßig absorbiert. Wie hell dann der Hintergrund am Ende ausfällt, liegt dann aber an der Belichtungszeit, die ich über das Histogramm einstelle, in dem der Hintergrund i.d.R. den höchsten Pik bildet. Wenn ich den einigermaßen mittig einstelle, ist in beiden Richtungen genug Platz.
Einen Sonderfall bilden dabei aber z.B. Aufnahmen mit gekreuzten Polfiltern, bei denen ich ja einen schwarzen Hintergrund habe (und auch auf dem Bild haben möchte). Da muss der Pik ganz nach links, aber auf der rechten Seite möglichst auch das ganze Feld noch etwas Signal zeigen.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Peter V.

#12
Hallo Bernd,

es ist natürlich richtig, dass der Hintergrund beim DIK meistens mehr oder weniger grau ist. Am ehestens so wie bei meinem letzten Bild in diesem Thread. Allerdings nicht so schmutzig-dunkelgrau wie auf den ersten Bildern, mit Zeitautomatik ohne Belichtungskorrektur. Aber auch das erste Hellfeldbild ist ja alles andere als schön. Natürlich kann man alles mit Photoshop zurechtbiegen; ich denke, dass ich auch schon einige recht ansehnliche Bilder im Forum gezeigt habe, wenn gleich ich mich mit Martin Kreutz, Michael Plewka, Roli und Co. natürlich nicht anstazweise messen kann. Allerdings habe ich mit dem Grün der Algen wirklich Probleme. Bei anderen Objekten (Ciliaten etc.) fällt das ja "Farbproblem" ja auch nicht so auf.
Ich wundere mich allerdings, wenn ich gelegentlich lese oder höre, dass  DIK-Bilder quasi unbearbeitet gleich vorzeigbar sind - das ist bei mir selten der Fall.

Ja - wie macht man es nun richtig mit dem Weißabgleich bei DIK? Wenn ich ihn am hellfeld ohne DIK vornehme, wird anschließend das DIK-Bild intensiv blau. Hat durchaus auch manchmal seinen Reiz, wie man an Rolis Bildern sieht.

Vermutlich ist es so, dass die Automatiken (zumindest bei DIK und bei der Canon - oder allen Kameras? das ist eben die Frage) nicht gut arbeiten. Offenbar belichetet die Automatik zu dunkel. Nun habe ich im Kopf (aus der allgemeinen Fotografie), dass eine Unterblichtung eher besser sein als eine Überblichtung. Hier stimmt das wohl nicht...

Ich kenne auch genügend Mikrofotografen, die ohne große Beschäftigung mit den Möglichkeiten und individeuelle Einstellerei ihrer Kamera quasi ad hoc vorzeigbare Mikrofotos auch im DIK erzeugen können, auch und gerade ohne RAW. Mir ist das Glück nicht so bescheiden, wie es scheint  ;)

Aber ich oute mich gerne, schließlich möchte ich ja durch diesen Diskussionen lernen.

Und warum das mit den Kompakten anders ist als mit der DSLR hat sich mir auch noch nicht wirklich erschlossen.

Hezrliche Grüße
Peter


Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Lupus

Hallo Peter,

ZitatAber auch das erste Hellfeldbild ist ja alles andere als schön.  ....
Offenbar belichetet die Automatik zu dunkel.
Eine gute Kamera belichtet eigentlich immer richtig. Aber man muss als Fotograf wissen auf welches Objekt man belichtet und wie eine Belichtung technisch funktioniert. Das kritisierte erste Hellfeldbild ist nach den Prinzipien einer Kamerabelichtung fast perfekt belichtet - der helle Hintergrund hat ziemlich genau einen Grauwert von 50%, so sollte es sein wenn das Motiv fast nur aus einer hellen Fläche besteht und folglich die Kamera den Mittelwert aus dem gemessenen Bildfeld bildet. Wenn Du die Algen und nicht den ganzen Bildausschnitt richtig belichten willst, musst Du schon eine Spotmessung auf die Algen machen - oder eben mit dem richtigen Maß (z.B. nach Erfahrung) stärker belichten.

ZitatNun habe ich im Kopf (aus der allgemeinen Fotografie), dass eine Unterblichtung eher besser sein als eine Überblichtung.
Wenn Du nicht nachbearbeiten willst, ist das genauso falsch wie eine Überbelichtung. Ich verstehe Deine Vorgehensweise nicht, einerseits willst Du nicht mit einem Bildbearbeitungsprogramm nachträglich bearbeiten, andererseits belichtest Du die Fotos bewusst falsch??

Hubert

Ole Riemann

Hallo Gerd,

Dein Vorgehen zum Weißabgleich mit der Canon EOS 700D entspricht 1:1 dem, was ich mache. Klappt für meine Zwecke wunderbar! Ich glaube, ich habe das von Dir irgendwo mal gelesen und übernommen. Herzlichen Dank dafür.

Schöne Grüße

Ole