Fragen in Bezug auf einen Dunkelfeldkondensor

Begonnen von raimcomputi, Juni 28, 2021, 18:15:57 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Peter V.

Hallo Raimund,

ZitatStattdessen wird hier mehr und mehr voller Schadenfreude der Zeigefinger gehoben

ich weiß nicht, wo Du hier Schadenfreude entdeckt hast. Dafür ist dieses Forum nun wirklich  nicht bekannt. Ich würde es eher "Unverständnis" nennen. Wenn Du mit Deinem Bresser glücklich wirst, ist doch alles ok. Du solltest allerdings akzeptieren, dass es erfahrene Mikroskopiker gibt, die zumindest nicht nachvollziehen können, wieso sich jemand dreimal "verkauft" und dann beim vierten Kauf immer noch nicht erfahrene Kollegen/innen um Rat und Hilfe beim Kauf bittet.

Es ist - auch eine Wiederholung - keinesfalls so, dass immer nur zur S-Klasse oder Zeiss/Leitz geraten wird. Selbst ich habe schon häufiger bei bestimmten Anforderungen z.B. zu Motic geraten. Und absoluten Anfängern empfehlen wir sogar oft eines der von Liftboy überholten Lomos für schlappe 50 EUR für die ersten Schritte!

Zitat
Es wäre halt schön, wenn es auch möglich wäre, zu akzeptieren, wenn jemand einen anderen Weg gehen will.

Ich kann natürlich "akzeptieren" ( im Sinne von "hinnehmen", diese Wortbedeutung muss man hier neuerdings auch immer noch explizit erwähnen), wenn jemand andere Wege geht. Verstehen kann ich es allerdings nicht, wenn man für 799 EUR (das ist zumindest der Preis, den ich gefunden habe) ein Mikroskop kauft, das nur einen 4-fach Revolver besitzt und anscheinend laut Webauftritt von Bresser keinerlei(!) Ausbaumöglichkeit bietet.

Wieso man Dir explizit dazu geraten hat, weiß ich nicht. Da sehe ich wiederum nur zwei Möglichkeiten: Entweder war die Beratung  schlecht (die drei potenziellen Ursachen hast Du ja selbst angeführt) oder Du hast Deine Anforderungen nicht dezidiert genug formuliert.
Um es zu widerholen: Wenn Du mit dem Mikroskop so zufrieden wärst, wäre ja auch alles ok. Aber Deine Frage jetzt zeigt doch gerade, dass dieses Mikroskop eben n i c h t Deine Ansprüche befriedigt (z.B. nach einem Kardioid-Kondensor oder Universalkondensor).

Wie gesagt: Nicht Schadenfreude, sondern Unverständnis.

ZitatAber hier jetzt den Eindruck zu vermitteln, als wenn hier in diesem Forum die einzig wahren Experten sitzen

Doch. Genau so ist es! Ich will gar nicht einmal mich dazu zählen, aber hier ist eine mikroskopische Kompetenz versammelt wie sonst wohl kaum irgendwo. Musst Du natürlich nicht glauben.

Zitatund andere, wie zB. Kundendienstmitarbeiter grundsätzlich Dummköpfe sind,

sicher nicht grundsätzlich! Aber zum Teil haben sie tatsächlich wenig Ahnung von Mikrokopie/Mikroskoptechnik und zudem sind sie schlicht Verkäufer ihres Unternehmens. Oder glaubst Du, ein Mitarbeiter eines Unternehmens X würde Dir von einem Mikroskop der Firma X abraten?

Übriegns schriebst Du etwas von "10 Jahre Garantie" - ich kann auf der Websiete von Bresser nur 5 Jahre Garantie finden. Fakt ist aber, das ein gut gewartetes Markenmikroskop (z.B. ein Ortholux, Orthoplan), das vielleicht 30 oder 40 Jahre alt ist, jedes neue Bresser noch um Jahre überleben wird. Ich habe noch k e i n Orhtoplan gesehen, das nicht reparabel gewesen wäre. Chinamikroskope mit defektem Trieb kannst Du in der Regel direkt zum Elektornikschrott bringen.  Für mich wäre gute Funktion über eine lange Zeit eher ein Argument f ü r einen Gebaruchtkauf eines hochwertigen Labormikroskop als der Neukauf eines aktuellen Chinamikroskops. Aber ich erwarte nicht, dass Du mir das glaubst.

Aber viele Wege führen bekanntlich nach Rom....

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

raimcomputi

Also zunächst mal: Für 799 Euro hätte ich das Mikroskop nicht gekauft. Ich habe 625 Euro bezahlt.

Auf der Webseite von Bresser steht direkt auf der Artikelseite, das es 10 Jahre Garantie gibt.

Und drittens habe ich doch überhaupt nicht geschrieben, das ich mit dem Mikroskop nicht zufrieden bin. Das Gerät ist super schwer und stabil. Die Objektive empfinde ich als für meine Ansprüche sehr gut. Die Beleuchtung ist leistungsstark. Es gibt eine Leuchtfeldblende. Ich kann direkt meine Kamera anschließen, ohne extra Geld für Adapter auszugeben usw.

Und was den Kundendienst betrifft: Natürlich war ich nicht so naiv und habe gefragt, ob ein Mikroskop von Bresser empfehlenswert ist. Ich habe zwei Modelle genannt und gefragt, welches in Bezug auf Dunkelfeldmikroskopie von der Beleuchtung her besser geeignet ist. Und da wurde mir von den zwei Mikroskopen eben das genannt, welches ich gekauft habe. Und es hat sich auch als richtig herausgestellt. Die Beleuchtung ist absolut für Dunkelfeld geeignet und hat sogar noch Reserven. Das zweite Mikroskop hätte nur eine 20 Watt Halogenbeleuchtung gehabt, was ganz bestimmt wieder zu wenig gewesen wäre. Nur danach habe ich beim Kundendienst gefragt.

Und es geht hier nicht darum, ob ich dir glaube. Wer bin ich, das ich dir nicht glaube. Ich kenne dich doch gar nicht.

Ich habe schon direkt, bevor ich das, das erste Mikroskop gekauft habe, hier im Forum gelesen. Und genau das hat mich halt dazu gebracht, mir kein gebrauchtes Markenmikroskop zu kaufen. Das muss ja keiner verstehen. Aber es ist halt meine persönliche Entscheidung.

spectator

Hallo,

um einmal zu der ursprünglichen Frage zurückzukehren:
Wie bzw. womit kann man an dem vorhandenen Mikroskop eine wirklich brauchbare Dunkelfeldbeleuchtung realisieren?
Wie Raimund feststellte, sind die Ergebnisse mit einer Zentralblende für ihn (subjektiv) nicht ausreichend.
Und damit fallen alle Linsenkondensoren einschließlich der Phasenkontrast-Kondensoren weg, egal ob sie nun von den Händlern oder Herstellern als Dunkelfeldkondensoren bezeichnet werden.
Also bleiben nur die Spiegelkondensoren übrig, meist Kardioidkondensoren. Und hier war die klare Frage: Was ist zu beachten, damit ein solcher Kondensor an das besagte Mikroskop passt?
Optisch passt ein Kardioidkondensor an jedes Durchlichtmikroskop, egal welche Objektive und Okulare verbaut sind.
Spiegelkondensoren sind frei von Linsenfehlern, sie sind achromatisch und aplanatisch. Da sie sich vor dem Objekt befinden, ist es auch gleichgültig, ob es sich um endlich oder unendlich-Objektive handelt. Auch die Leuchtfeldblende und der  Kollektor sind gleichgültig, wichtig ist nur, daß die Beleuchtung mit einem parallelen Lichtbündel erfolgt, wie es bei diesem Mikroskop möglich ist. Die Leuchtfeldblende ist bei Dunkelfeld ohnehin obsolet, sie würde nur die äußere Apertur des beleuchtenden Strahlenbündels einengen.
Mechanisch sieht die Sache freilich anders aus. Hier muß der Kondensor nicht nur zentrisch unter dem Objektiv sitzen, es muß auch gewährleistet sein, daß er sich so weit anheben läßt, daß der "Leuchtkreis" über dem Kondensor sich zu einem "Leuchtpunkt" im Objekt, also auf dem Objektträger, fokussieren läßt.
Falls es also vom Hersteller/Vertreiber des Mikroskops keinen erschwinglichen Kardioidkondensor gibt, muß beim Anpassen eines Fremdkondensors darauf geachtet werden, daß
- der Kondensor mechanisch an die vorhandene Kondensorführung, ggf. mittels Adapter angepasst wird,
- sich der Kondensor in dieser Halterung zur optischen Objektivachse zentrieren läßt,
- sich der Kondensor ausreichen hoch (bis fast unter den Objektträger) anheben läßt.
Ist dies gegeben, ist im Prinzip jeder Kardioidkondensor jedes Herstellers geeignet. Ich würde sogar dazu tendieren, einen aus ebay zu kaufen - an einem Kardioiden ist nichts dran, was man kaputt machen könnte.

Ich hoffe,daß diese (etwas langatmig gewordene) Ausführung doch etwas zu Klärung der ursprünglichen Fragestellung beitragen konnte.

Viele Grüße
Helmut
Trinkt, o Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen Überfluß der Welt!

Peter V.

#33
Hallo,

klar - prinzipiell kann vieles an Fremdmikroskope adaptieren. Zum Beispiel einen Zeiss Jamin-Lebedeff an ein Orthoplan (noch vergleichsweise einfach) oder sogar ein Vanox (das grenzt schon an hohe Kunst). Das setzt aber eine ordentlich ausgestattete Werkstatt voraus (oder jemanden, der das kann und auch bereit ist, es zu machen). Solche Adaptionen können unter Umständen mechanisch sehr komplex sein und und erfodern manchmal ach Modofikationen am Mikroskop selbst.

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

raimcomputi

Hallo Helmut,
Vielen Dank für deinen Beitrag. Endlich etwas, was wirklich konkret in Bezug auf meine Frage weiterhilft. Endlich ist mir klar, das ein einfacher Dunkelfeldkondensor mit Schwarzscheibe rausgeschmissenes Geld ist. Und mir ist jetzt klar, das ich mich ausschließlich auf einen Cardiod Kondensor konzentrieren muss, der mechanisch in meine Kondensoraufnahme passt. Ich habe diesen Kondensor gefunden. Ich denke, das ich damit einen Versuch machen werde. Zurückgeben geht ja immer. Und den Preis finde ich im Rahmen. Parallel werde ich auch mal nach etwas gebrauchtem schauen. Aber wenn es dann nicht passt, dann ist halt normalerweise nichts mit Umtauschen.

Peter Reil

Zitat von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 18:43:20 NACHMITTAGS

Und was den Kundendienst betrifft: Natürlich war ich nicht so naiv und habe gefragt, ob ein Mikroskop von Bresser empfehlenswert ist. Ich habe zwei Modelle genannt und gefragt, welches in Bezug auf Dunkelfeldmikroskopie von der Beleuchtung her besser geeignet ist. Und da wurde mir von den zwei Mikroskopen eben das genannt, welches ich gekauft habe. Und es hat sich auch als richtig herausgestellt. Die Beleuchtung ist absolut für Dunkelfeld geeignet und hat sogar noch Reserven. Das zweite Mikroskop hätte nur eine 20 Watt Halogenbeleuchtung gehabt, was ganz bestimmt wieder zu wenig gewesen wäre. Nur danach habe ich beim Kundendienst gefragt.

Hallo Raimund,

sei mir nicht böse, aber die Auskunft, dass das LED-Mikroskop von der Beleuchtung her besser für Dunkelfeld geeignet ist, ist kompletter Unsinn.
Deine Ansicht, das andere Mikroskop "hätte nur eine 20 Watt Halogenbeleuchtung gehabt" gehört in die gleiche Kategorie.
Es impliziert, dass LED heller oder besser(?)  sei als Halogen. Das stimmt so ganz sicher nicht. Es kommt ganz auf den Einsatzzweck an.
Und wenn du sagst, deine Entscheidung für dein gewähltes Mikroskop hat sich als richtig herausgestellt, dann bin ich etwas sprachlos. Hast du tatsächlich beide Mikroskope im Vergleich selbst getestet, um das beurteilen zu können?

Dass du jetzt diesen Dunkelfeldkondensor mit eigener Beleuchtung (ist die im Mikroskop verbaute doch nicht mehr ausreichend?) ins Auge fasst, zeigt mir, dass dir doch einige mikroskopische Grundlagen fehlen. Wie du das Teil adaptieren willst, das allein wäre schon einen neuen Faden wert. Vielleicht zeigst du uns dann ja Fotos davon, wie du das umgesetzt hast.

Allerdings für den Verwendungszweck der dort beworbenen "Lebendblut Analyse im Dunkelfeld" spielt das alles keine Rolle. Du wirst da jede Menge interessante Dinge sehen können, die Lösungen für Diagnosen in diesem Bereich darstellen können.

Ich will dir dein Bresser keinesfalls schlecht reden. Die Objektive sind z. B. Kopien(!) der einfachen OLYMPUS Objektive. Bei Bresser heißen die dann plötzlich "semiplan". Und wenn du mit deinem Mikroskop zufrieden bist, dann ist doch alles in Ordnung.

Gruß
Peter

PS: Warum ich das schreibe? Weil ich vor vielen Jahren als Erstmikroskop eine absolute Krücke zu einem scheinbar günstigen Preis gekauft hatte, das Ding noch mit teurem Zubehör ausstattete und mich fühlte, als hätte ich "das Supermikroskop".
Erst als ich bei einem Mikroskopikertreffen meine Präparate mal mit anderen Mikroskopen angesehen habe, hatte ich einen echten Vergleich. Das, was ich mit meinem Mikroskop erahnen musste, war bei anderen Mikroskopen problemlos zu sehen....
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom

Gerd Schmahl

#36
Hallo Reimund,
ich würde mich freuen, wenn Du uns berichtest, ob der Versuch geklappt hat.
Und ich möchte Dir raten, dir eine mikroskopische Vereinigung zu suchen, bei der Du live-Beratung auch an Deinem Gerät bekommen kannst. Der Teufel steckt oft im Detail. Vielleicht sind Deine "Dunkelscheiben" an den Linsenkondensoren nur nicht richtig optimiert. Es gibt für jede Objektiv-Apertur einen optimalen Durchmesser und generell ein optimale Position (möglichst nahe der Aperturblende). Den optimalen Durchmesser der Zentralblende ermittel man am besten durch Ausmessen:
Das Objekt scharf einstellen und die Beleuchtung köhlern. Dann das Okular aus den Tubus nehmen und die Aperturblende (die am Kondensor) so weit zuziehen und wieder offenen, das sie das Bildfeld gerade so wieder verläßt, also nicht mehr einengt. Kondensor ausbauen und die Öffnung der unveränderten Aperturblende mit einem geigneten Meßmittel (Zirkel, Meßschieber) ausmessen. Die Zentralblende darf noch einen Millimeter größer werden, aber nicht viel mehr. Voraussetzung ist, dass der Filterhalter in der Nähe der Aperturblende liegt. Das muss man aber für jedes Objektiv machen und erhält jedes Mal einen anderen Durchmesser. Und: Ganz wichtig (häufiger Anfängerfehler) wenn Du die Zentralblende drin hast, muss die Apertutblende ganz auf gemacht werden. Nicht so die Leuchtfeldblende! Die ist keinesfalls obsolet bei Dunkelfeld, wie ein Vorredner geschrieben hatte. Die sollte im geköhlerten Zustand bleiben.
Hast DU eigentlich schon die Mikrofibel von Klaus Henkel gefunden? Ab Seite 53 gibt es ein kapitel über Fremdoptiken am Mikroskop und die Fallstricke, die es zu beachten gild.
Ich wünsche Dir vile Freude mit dem Leben im Wassertropfen, bei dem die Probenschaffung und Aufbreitung am Ende viel wichtiger ist, als Hell- oder Dunkelfeld. Auch das wird von dem, der es noch nicht selbst probiert hat oft überschätzt. Das Hellfled bleibt beim Tümpeln das A und O. Im DF sind Details oft überstrahlt. Es wurde vor der Erfindung des Phasenkontrastes vor allem zur Sichtbarmachung kleinster Partikel (Bakterien) benutzt, aber feine Details und höchste Auflösung bietet das gut gekölerte Hellfeld in Kombination mit Schieflicht oder DIK aber das ist ein ganz anderes Thema in einer ganz anderen Preisklasse. Das braucht man alles nicht wirklich, um an der Mikroskopie Freude haben zu können.
Aufmunternde Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Lupus

ZitatIch muss kurz erwähnen, das ich Dunkelfeld aktuell mit einer Schwarzscheibe realisiert habe. Es funktioniert auch, allerdings bin ich mit der Qualität nicht sozufrieden.
Inwiefern nicht zufrieden? Die Frage ist ob die Dunkelfeldblende richtig realisiert wurde. Bis 40/0.65 geht das noch sehr gut:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=30059.0 
Und warum der Bresser DF-Kondensor daher automatisch schlecht sein soll erschließt sich mir nicht.

Hubert

raimcomputi

#38
Hallo Peter,
Nein, ich habe nicht beide Mikroskope ausprobiert. Aber die Beleuchtung bei meinem gekauften Mikroskop ist ausreichend hell. Deshalb war meine Entscheidung richtig. Denn dieser Punkt war eben sehr wichtig für mich, weil mich das Dunkelfeld unheimlich fasziniert.

Und nein, ich habe diesen von mir verlinkten Cardiod Condensor nicht wegen der Beleuchtung ins Auge gefasst, sondern deshalb, weil er so aussieht, als könnte er mechanisch passen. Und weil er dafür, das er eine eigene Beleuchtung hat, relativ preiswert ist. Und weil ich noch keinen anderen gefunden habe, der so aussieht, als könnte er passen. Und es geht mir auch nicht um Lebendblutanalyse. Ich bin kein Heilpraktiker, sondern interssierter Laie. Mich faszieniert halt einfach das Leben im Wassertropfen, speziell im Dunkelfeld. Das ist doch nicht verwerflich, oder?

Ob die Objektive nun Kopien von Olympus sind, weiß ich nicht, spielt aber auch für mich keine Rolle. Ich empfinde die Abbildungsqualität als nicht schlecht. In meinen Okularen mit einem Sehfeld von 20mm ist das Bild jedenfalls etwa zu 90% scharf. Lediglich ganz am äußersten Bildrand fällt es etwas ab. Chromatische Abberationen sind vorhanden, aber wirklich minimal. Kann man ja mit einem Objektmikrometer gut beurteilen.

Hallo Gerd,
Das mit den Schwarzscheiben mag sicher sein. Da ließe sich vermutlich schon noch ein wenig optimieren. ich habe hier solche Scheiben mit einem Bladestop zwischen 5 und 25 mm. Ich habe probiert und wie ich glaube, einen ganz guten Kompromiss gefunden. Die Scheiben habe ich unmittelbar unter der Apperaturblende positioniert. Die Aperaturblende ist natürlich ganz geöffnet. Geköhlert ist das Mikroskop auch. Beim 10er und beim 20ger Objektiv ist das Dunkelfeld schon richtig OK. Beim 40ger bin ich nicht zufrieden. Nicht, weil das Licht zu dunkel ist, sondern weil die Farben ziemlich ins Gelbe abdriften. Bei den kleineren Objektiven strahlen die Objekte im Wassertropfen einfach nur schön hell. Mache ich die Scheibe kleiner, dann ist der Hintergrund nicht mehr schwarz. Mache ich sie größer, dann ist das Bild insgesamt zu dunkel.

Auf jeden Fall vielen Dank für deine Erklärungen. Ich werde das noch einmal alles durchgehen. Und ja, du hast recht, Das Hellfeld ist das wichtigste. Und ohne gute Proben ist es sowieso alles nichts. Aber mich fasziniert halt einfach auch die Technik. Ich wußte ja bis vor ein paar Wochen gar nicht, was mit einem Mikroskop alles möglich ist. Bisher dachte ich doch nur, das man eben kleine Sachen vergrößern kann, um sie anzuschauen. Aber da gibt es ja soviel mehr. Und das finde ich halt spannend.

Danke auch für den Hinweis mit der Mikrofibel. Ja, die kenne ich auch schon, habe aber noch längst nicht alles gelesen. Das wird aber nach und nach passieren.

Und natürlich werde ich berichten, ob und wen ja, wie ich mit einem Dunkelfeldkondensor klar gekommen bin.

raimcomputi

ZitatInwiefern nicht zufrieden? Die Frage ist ob die Dunkelfeldblende richtig realisiert wurde. Bis 40/0.65 geht das noch sehr gut:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=30059.0
Und warum der Bresser DF-Kondensor daher automatisch schlecht sein soll erschließt sich mir nicht.

Hubert
Mit dem 10er und dem 20ger Objektiv ist das Bild mit der Scheibe sehr gut. Mit dem 40ger Objektiv bin ich nicht zufrieden. Siehe auch meinen Beitrag darüber.

Ich will nicht sagen, das der Bresser Dunkelfeldkondensor schlecht ist. Ich frage mich nur, ob es sich lohnt, das Geld auszugeben. Denn das wäre ja nur dann der Fall, wenn es wirklich eine Verbesserung gegenüber der Schwarzscheibe wäre. Ich weiß sowieso nicht, wie das bei diesen Kondensoren gehen soll. Die haben ja nur eine Scheibe mit einem bestimmten Durchmesser verbaut. Und trotzdem soll das aber vom 10er bis zum 40ger Objektiv funktionieren. Klar, man könnte es ja einfach mal austesten.

raimcomputi

In dem oben verlinkten Forumsbeitrag wird auch von einem Forenmitglied erwähnt, das er Dunkelfeld mit einem Polarisationsfilter auf der Leuchtfeldblende realisiert hat. Geht das wirklich? Falls ja, wäre das ja auch eine sehr einfache und preiswerte Lösung. Polarisation interssiert mich nämlich sowieso auch.

Aljoscha

Zitat von: raimcomputi in Juni 29, 2021, 16:21:14 NACHMITTAGS

Aljoscha, du schreibst jetzt zum wiederholten Male, das es irgendwelche Sachen von Bresser geben würde, die ich aber nirgends finden kann. Wo bitte gibt es für das Bresser TFM-301 einen Universalkondensor mit Phasenblenden und den passenden Objektiven. Es nützt relativ wenig, Dinge einfach zu behaupten. Wenn du so etwas wirklich gefunden hast, wäre ein Link sehr hilfreich. Nichts für ungut. Ist wirklich nicht böse gemeint.


Bresser bietet zwei Phasenkontrast-Sets an. Eines für endlich-Systeme und eines für unendlich-Systeme. Eines der beiden sollte passen. Wenn nicht, würde ich die Qualität der Verkaufsberatung für das Mikroskop ernsthaft hinterfragen.

raimcomputi

Es steht doch eindeutig in der jeweiligen Artikelbeschreibung, für welche Mikroskope das jeweilige Set passt. Für das TFM 301 ist keines der beiden passend. Das eine passt nicht, weil es für Unendlich Systeme geeignet ist. Und das andere passt mechanisch nicht.

Es ist halt wirklich wenig hilfreich von dir, wenn du andauernd Sachen behauptest, ohne richtig die Beschreibung gelesen zu haben.

mlippert

Dass das mit der Ringblende beim 40er nicht funktioniert halte ich für sehr komisch. Ich habe hier ein 40er mit NA 0.75, da geht das Dunkelfeld hervorragend mit Scheibe! Cardioid sollte man eigentlich erst ab dem 100er wirklich brauchen. Lohnt sich das dann wirklich? Gibt's da so viele Objekte?
Hast Du Dir mal die FAQ zu dem Kondensor mit LED durchgelesen, den Du oben verlinkt hast? Insbesondere bzgl. Abblenden?

jochen53

#44
Hallo Raimund,

einen Aspekt zur praktischen Verwendung eines Dunkelfeld-Kondensors möchte ich Dir noch nahe bringen:
Bei einem Revolver-Kondensor, der Phasenkontrast- und Dunkelfeld-Zentralblenden bietet, kannst Du relativ schnell zwischen verschiedenen Kontrastierungsverfahren hin- und herschalten. Bei einer Zentralblende, die in einen Schlitz am Kondensor eingeschoben oder die mit dem Filterhalter unter dem Kondensor ein- und ausgeschwenkt wird, geht das auch sehr schnell.
Wenn Du aber einen Dunkelfeld-Kondensor, egal ob Trocken- oder Immersions-Dunkelfeldkondensor hast, mußt Du bei jedem Wechsel des Kontrastierungsverfahrens den Kondensor wechseln. Das ist nicht bei jedem Mikroskop mit einem Handgriff zu bewerkstelligen (z.B. bei Zeiss Geräten). Außerdem ist danach neben einer Reinigung von Kondensor und Präparat vom Öl fast immer eine neue Justierung erforderlich.
Da wäre eine alternative Arbeitsweise ein zweites Stativ, an dem der DF-Kondensor ständig montiert bleibt. Es gibt Untersuchungstechniken, wo ausschließlich mit hohen Vergrößerungen (z.B. 100x Öl) im Dunkelfeld gearbeitet wird, aber darauf möchte ich hier nicht näher eingehen, manche hier werden wissen, warum.
Ich habe auch mal mit dem Gedanken gespielt, mir so einen Trocken-DF-Kondensor zu kaufen und habe mich genau aus diesen Gründen dagegen entschieden.
Ich habe einen Zeiss Revolver-Kondensor und kann damit mit Hilfe der Phasenblenden mit Hellfeld-Objektiven ein ganz befriedigendes Dunkelfeld erreichen, aber nicht mit allen, daneben hat er noch eine DF-Zentralblende.
Zu einem alten Leitz Mikroskop hab ich mal einen Immersions-Kardioid-DF-Kondensor für 5 oder10 DM erstanden, der Verkäufer wußte gar nicht, was das war. Er braucht jede Menge Licht (dank Stephan Hiller kein Problem mehr) und liefert damit zwar ein Super Dunkelfeld, aber der Wechsel und die Ölpanscherei sind eben umständlich.

Viele Grüße, Jochen.