Beleuchtung Leitz SM LUX

Begonnen von Vorticella, Januar 06, 2018, 11:05:53 VORMITTAG

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Vorticella

Hallo,
ich habe eine Frage zu der Beleuchtung des Leitz SM LUX. In alten Forenbeiträgen habe ich gelesen, dass das SM LUX mit einer 6V 5W Birne betrieben wird. Aus einem alten SM LUX habe ich nun eine Fassung entnommen, in der eine 6V 10W Birne (leider defekt) steckte.

Meine Frage: Brennt mir der Trafo durch, wenn ich eine 10W Birne hineinschraube oder ist der Trafo dafür ausgelegt? Abgesichert ist das Gerät mit einer 0,08A Sicherung an der Primärspule. Das müssten demnach 17,6 W ergeben (Volt mal Ampere).

Eine weitere Frage habe ich noch: Wie lautet die Sockelbezeichnung dieser Birnen? Durchmesser 15mm, Bajonettverschluss.

Beste Grüße
Jan

Fraenzel

Hallo Jan,
zur zweiten Frage:
Das Bayonett hat die Bezeichnung BA15S.
Ich habe mir vor kurzem diese hier gekauft und die funktionieren einwandfrei an meinem SM Lux

http://www.ebay.de/itm/KR-10-St%C3%BCck-x-6V-10-W-Kleine-Birne-Lampe-Gl%C3%BChlampe-R%C3%BCcklicht-BA15S-Bulbs-10/171360087632?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2060353.m2749.l2648

Mikrogrüße Fraenzel
auch ich mag das "Du"

Vorticella

Vielen Dank,
da habe ich mir ja sogar die ebay - Suche erspart.

Grüße aus der Vulkaneifel
Jan

Vorticella

Hallo,
in einem alten Forumsartikel wird geschrieben, dass Halogenbeleuchtung die Lichtmenge verdoppelt.

Hier eine Alternative:


Adapter für Halogenlampen mit Sockel G4:

https://www.ebay.de/itm/Adapter-Bajonett-BA15S-1-Fuskontakt-auf-G4-Sockel/322670198706?hash=item4b20a47fb2:g:3LEAAOSwIgNXlcAY

Passende Halogenbirne:

http://www.ebay.de/itm/Osram-Halogen-Lampe-Starlite-G4-Gy6-35-6V-12V-10W-75W-90W-64410s-64450s-64458s/170918124508?hash=item27cb839bdc:m:mbppHc85g4UofTeR-AZS5oQ

Ich habe das Set nun bestellt. Ob es wirklich mehr Licht liefert – ich werde berichten.
Beste Grüße
Jan

Dr. Jekyll

Hallo Jan,

Es bringt denke ich schon einiges an Lichtausbeute, bin auf Deine Erfahrungen gespannt.
Beste Grüße
Harald

Fraenzel

Hallo Jan,
angeblich ist die Lichtausbeute von Halogenlampen gegenüber Glühbirnen mindestens zweimal so hoch und darüber hinaus langlebiger. Deshalb bin ich ebenfalls neugierig auf deine Erfahrungen.
Mikrogrüße Fraenzel
auch ich mag das "Du"

Lupus

Hallo,

ganz so einfach ist es mit der Lichtausbeute leider nicht. Wenn die Glühwendel der nicht originalen Ersatzlampe zu groß (lang) ist, geht Licht verloren da die Kondensorapertur zu breit ausgeleuchtet wird. Ist sie kleiner wird zwar die Lichtmenge voll genutzt, aber die eventuell inhomogene Kondensorausleuchtung könnte bei starken Vergrößerungen zu einer nicht optimalen Abbildungsqualität führen.

Hubert

Piper

Hallo Jan,

nur gerade spontan, wenn auch etwas neben Deiner Frage liegend:
Falls Dir die Glühlampen-Helligkeiten mal nicht genügen sollten,
kann man sehr schön eine LED von Retrodiode am SM-Lux verwenden,
ohne  dass man irgendetwas an dem Mikroskop verändern muss.

Die LED wird einfach anstelle des originalen Lampensockels eingeführt.
Ein kleiner Trafo regelt stufenlos die Helligkeit.
Die Lichtausbeute entspricht mindestens derjenigen eines Lampenhauses 50.
Habe die LED im Vergleich zu Glüplampen und Lampenhäusern getestet und war davon sehr angetan

Siehe www.retrodiode.com

Schöne Grüße
Jörg


Peter V.

#8
Hallo Herr Piper,

Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde alle "Retrodiode"-Lösung grottenhäßlich, regelrecht verunstaltend, wenig "wertig" wirkend (hauptsächlich 3D-Druck). Und diese außen liegenden, klobigen Kühlrippen bei denen immer - Brrrr..... Wenigstens sind sie jetzt schon zu den etwas unauffälligeren silberfarbenen Kühlkkörpern übergegangen und verwneden anscheinend nicht mehr die bürstenartigen Klötze mit den goldfarbenen Pins.
Man schaue sich nur das Bild mit dem Wild M20 auf der Starttseite an - das ist ja schon "Steampunk". Mich schauerts bei so einem Anblick. Und dann diese Billig-Dimmerlkästchen.  :-\
Für das SM-Lux kostet die Lösung incl. Steuer, Zoll auch immerhin 150 EUR. Da würde ich eher noch etwas "drauflegen" und mir von Stephan Hiller eine vernünftige Lösung bauen lassen. Das hier ist eher eine in jeder Beziehung "Billiiglösung". Ok, wen s es nicht stört und wer Umbauten scheut und nicht mehr ausgeben kann oder will, für den kann es eine Lösung sein.

Herzliche Grüße
Peter



Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Piper

Hallo Herr Voigt,

habe mal gerade nachgemessen. Der Kühlkörper, der seitlich am SM-Lux-Fuß etwas hervorstehend bleibt, misst gerade mal 4x4x3,5 cm. Er passt im silbrigen Farbton recht gut zu dem Grau des Lacks und fällt fast nicht auf. Alles andere verschwindet ja in dem Fuß.

Es ist zwar 3D-Druck, das sagt der Hersteller auch selbst, aber die LED ist korrekt justiert, man steckt den schwarzen Kolben in den Fuß - und fertig ist die Sache. Zumindest bei meinem Exemplar ist die Ausleuchtung perfekt homogen, auch bei Lupenobjektiven.

Die Farbtemperatur ist angenehm, nicht so hässlich grau-blau, wie bei manchen anderen LEDs, und wenn man einen Baader Semi-Apo-Filter auflegt, hat man denselben vertrauen warmen Charakter wie bei der alten Glühlampe. Mit Tageslichtfilter resultiert ein nahezu ideal erscheinendes Weiß. Die Lampe heizt sich nicht auf, der Trafo ist zwar simpel, erlaubt aber eine feinfühlige Regulierung.

Beim momentanen  Kurs liegt der Endpreis bei EUR 120, Versand ist Gratis. Und ob man Zoll zahlen muss, oder das kleine Paketchen durchgewunken und mit einem grünen Zettelchen von der "zollamtlichen Abfertigung" befreit wird, bleibt Glücksache.

Ich bewundere schon die Kreativität des Herstellers, der für diverse Geräte preislich überschaubare, ,,sozialverträgliche" Lösungen anbietet, und zwar durchweg so, dass man am alten Gerät nichts verändern muss, also alles im Originalzustand unangetastet erhalten bleibt und man bei Bedarf sogar während der laufenden Untersuchung von der einen zur anderen Beleuchtungsquelle wechseln könnte, mit einem simplen Handgriff. Ich finde, das ,,hat schon was".  :-)

Dass es sicherlich solidere Lösungen gibt, am besten in Messing gedreht, versteht sich von selbst. Die Frage ist nur, ob man das braucht, wenn eine vergleichbar simple Lösung ihren Zweck erfüllt, also eine homogene und gut zentrierte Ausleuchtung liefert, mit erfreulicher Lichtausbeute bei sauberen Farben.

Herzliche Grüße

Jörg





Peter V.

Lieber Herr Piper,

ich gebe zu, dass es die von mir angesprochenen LED-Lösungen nicht für 120 EUR incl. Steuergerät gibt. Wenn man nicht mehr ausgeben will/kann, sind das wohl - das glaube ich Ihnen natürlich! - brauchbare Einrichtungen.

Mich stört wirklich, dass dadurch die Geräte verunstaltet werden, teilweise auch mit erheblicher Einschränkung der Funktionalität bei bestimmten Mikroskoptypen durch ungünstige Lage der großen Kühlkörper im Griffbereich wie z.B. dem Wild M20. Auch wurden in einem früheren Thread Streifenbildungen bei der Mikrofotografie durch die recht simple Schaltung beschrieben, ebenso eine m.E. viel zu "kalte" LED mit 6000 K
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=21819.msg162785#msg162785 Das hat sich ja offenbar geändert.

In ihrem Fall ist es ohnehin anders, Sie haben ja mehrere Mikroskope in Ihrem "optischen Labor". Da kommt es vermutlich auch nicht auf Faktoren wie Ästhetik an.
Und Charme hat in der Tat  die sehr einfache Beschaffung "von der Stange" für (relativ) wenig Geld und die Tatsache, dass meistens keine Umbauten erforderlich sind.
Wenn ich allerdings als typischer Mikroskopiker EIN hochwertiges Arbeitsgerät LEDisieren wollte, würde ich doch auf eine "bessere" und "wertigere" Lösung zurückgreifen.

Herzliche Grüße
Peter


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olaf.med

#11
Auch ich möchte hier eine Lanze für Stephan Hillers LED-Konzept brechen, muss aber fairerweise zugeben, dass ich keinen direkten Vergleich mit der "Retrodiode" anstellen kann.

Als Pol-Anwender und ehemaliger LED-Gegner bin ich völlig konvertiert, nachdem ich das erste Mal Erfahrungen mit Stephens CREE LED gesammelt habe. Die Farbtemperatur (4300-4500) ist auch für Pol-Farben sehr gut, die Ausleuchtung ist perfekt und das Produkt hervorragend verarbeitet. Mein Arbeitsmikroskop ist mir nicht unantastbar, und da ich Kabel und Trafos/Versorgungsgeräte auf dem Arbeitstische hasse, habe ich "Hand angelegt" und die Versorgung in den Mikroskopfuß (Ortholux II) eingebaut. Dazu liefert Stephan mir als Bastlerversion zu günstigeren Bedingungen das bloße "Gedärm". Das Ergebnis sieht nun so aus:





Ach ja, ich bin nicht am Umsatz von Stephan beteiligt, dies ist also keine Werbeveranstaltung, sondern ein objektiver Erfahrungsbericht!


Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Piper

#12
Lieber Herr Voigt, lieber Olaf,

diese Argumente möchte ich ja gar nicht entkräften, es ist alles, wie so oft, eine Frage des Anspruchs und Stellenwertes, den man einer Sache beimisst. Und tatsächlich stehen bei mir mehrere Geräte herum und die LED spielt momentan noch (?) eine Nebenrolle im Sinne einer bedarfsweisen Ergänzung. Es geht mir nur darum, bei Bedarf "mal eben" die vorhandene Halogenleuchte gegen eine LED tauschen zu können und dies mit ebenso einem Handgriff auch schnell wieder rückzuverwandeln. Und dies funktioniert zumindest mit der Lösung für das SM-Lux HL sehr gut. Man könnte z.B. mit einer solchen LED die Zeit überbrücken, wenn die Glühlampe durchgebrannt ist und man erst eine neue bestellen muss.  :-)

Die LED, welche ich von Retrodiode getestet habe (bisher nur Version für das SM-Lux, auch passend am SM-Lux HL), ist lt. Angaben des Herstellers eine Cree LED, 10 Watt, 800 Lumen, 4500K. Vielleicht hat sich ja der Hersteller an Stephan Hillers Leuchtmittelwahl  mittlerweile orientiert. :-)

Was mir aber schleierhaft ist: Retrodiode bietet manche Lösungen mit dieser 4500 Kelvin-LED an -,  und auch nur diese kenne ich bisher -, andere mit einer 6000 Kelvin-Variante. Ich erhalte demnächst aber eine Retrodiode-Lösung für das alte Leitz Dialux, die ich auch interessehalber testen werde. Diese ist wohl mit der 6000 Kelvin-LED bestückt. Ich hoffe, dass hier nicht alles in Blau schwimmt und die Farben "stumpf" erscheinen und hoffe auch, falls das doch so sein sollte, auf einen BAADER-RGB-Filter, der dies vielleicht wieder "geraderichtet". Berichte gerne mal, was bei dem Test herausgekommen ist.

Bin auch nirgendwo am Umsatz beteiligt.  :-)

Herzliche Grüße
Jörg



Vorticella

Hallo ans Forum,
endlich sind alle Teile vollständig und ich kann den Vergleich Glühbirne und Halogenlampe durchführen. Als Standardausstattung habe ich eine 6V 10W ,,Mofarücklichtbirne" eingesetzt. Ein LUX – Meter direkt auf den Lichtaustritt gehalten liefert einen Wert von 25.000 Lux.

Anschließend wurde eine 6V 10W Halogenlampe mit Adapter eingesetzt. Einfach Adapter rein und fertig ist leider nicht möglich. Der Abstand Sockel-Lampe wird durch den bei ebay angebotenen Adapter vergrößert. D.h. etwas Sekundenleber, Aluhülse etc. und der Abstand stimmt. Gemessener Wert 36.000 Lux. Steigerung der Lichtausbeute 44%.

Die Mofabirne wurde nach 2h leicht schwarz und der Lux-Wert sank.

Mit der Mofabirne war ich echt enttäuscht von dem erworbenen Gerät. Mit der Halogenbirne ist allerdings selbst Dunkelfeld und Phaco gut ausgeleuchtet.

Mein Fazit: Das SM-LUX ist mechanisch ein gutes Mikroskop. Die Beleuchtung ist echt ausbaufähig. Allerdings kann man mit etwas Kleber, einer Stunde Bastelarbeit und 10€ Material eine wirklich richtig gute Beleuchtung zaubern.

Mein nächster Versuch: Ich werde mir eine 6V 15/20W Halogenleuchte kaufen. Wenn der Trafo durchbrennt – kommt ein leistungsfähiger herein. Wenn nicht – umso besser.

Bericht folgt.
Beste Grüße aus der Vulkaneifel
Jan

reblaus

Hallo -

wie so oft ist die Lichtfarbe eine Frage der untersuchten Objekte und der Gewohnheit. Da ich selbst über 50 Jahre beruflich mit normalen Wolfram- und dann Halogenlampen gearbeitet habe, hatte ich bei der ersten - von S. Hiller erworbenen LED-Beleuchtung - Wert auf eine 4000 K (o. ä.) gelegt. Nach den ersten Eigenbastelerfolgen mit > 6000 °K - LEDs kam mir das Licht der ersten LED dann plötzlich "schmutzig" vor und ich habe dann bei allen Mikroskopen auf > 6000 °K gewechselt.
Nun ist mir die blaugrün-Lücke dieser LEDs durchaus geläufig - u.a. wirken bei der heimischen LED-Beleuchtung rotlastige Wandgemälde bräunlich, während manche blaugrünlastigen eher gewinnen - und ich verstehe auch warum Pathologen bei ihren stark rotstichigen Schnittpräparaten Halogenlicht bevorzugen. Für mich als Tümpler mit gedeckten Naturfarben ist also das hässliche Xenon-Licht des automobilen Gegenverkehrs im Mikroskop durchaus vorzuziehen, während der Schnippler und Färber wohl mit Halogen und notfalls auch LEDs < 4500 °K seine Erfüllung finden mag.

Viele Grüße

Rolf